Marie Delprat hat einen Ausbruch aus der musikalischen Welt gewagt, in die sie hineingeschult wurde. Lange spielte sie Barockmusik auf der Paetzoldflöte und in Ensembles für Alte Musik. Aber damit alleine wurde sie nicht glücklich und brauchte ein zweites Standbein in einer radikalen musikalischen Parallelwelt. In der 2020 in der Dampfzentrale uraufgeführten Produktion «Rage(s)» (Marie Delprat, Musik und Olive Lopez, Performance) konnte man sie erstmals als Exponentin einer Musik zwischen Noise, Dark Ambient und Drone Music entdecken. Dieser Auftritt war zugleich die Initialzündung für Delprat um in Betracht zu ziehen, elektronische Livemusik ausserhalb des Rahmens einer choreografierten Produktion, und stattdessen als reines Konzert zu spielen. Das tat sie erstmals 2021, wiederum in der Dampfzentrale, im Rahmen der Reihe SONIC MOUNTAINS – Swiss Noise & Sound Culture. Ein Jahr später dann brachte sie ein aufwändiges, raumfüllendes Projekt zur Aufführung, «LIMBO», sowohl immersive Live-Klanginstallation als auch Konzert, erarbeitet von einem Kollektiv zu dem neben zwei Musiker*Innen auch ein Bühnenbildner und ein Toningenieur gehörten. 2023 schliesslich taufe sie ihre erste Tonträgerveröffentlichung Life Is Sick im Rahmen eines Anlasses des Berner Labels unvague. «Ethereal Realms – all fiction is metaphor» ist ein Solo von Marie Delprat im Rahmen einer performativen Installation, die von Ursula K. Le Guins feministischem Science-Fiction-Roman «The Left Hand of Darkness» von 1969 inspiriert ist. Das Projekt feierte im März 2024 Premiere. Inmitten einer kontrastreichen Landschaft aus Klang und Raum, zwischen Barock und Elektronik, wird über die Komplexität von Identität und Verbindung reflektiert.
Im Jahr 2020 gewann Marie Delprat den Musikpreis Coup de Coeur des Kantons Bern.
Die Dampfzentrale Bern und ihre Associated Artists verstehen sich als Partner*innen, gemeinsam verwirklichen sie Ideen, die sie jeweils ohne einander nicht umsetzten könnten. Die Programmmacher*innen Roger Ziegler und Anneli Binder gehen zudem in einen engen künstlerischen Austausch mit den Associated Artists.
Die Künstler*innen treten ihrerseits als Multiplikator*innen und Botschafter*innen für die Dampfzentrale Bern auf.
In der Vergangenheit waren folgende Künstler*innen jeweils während 2 Jahren Associated Artist der Dampfzentrale Bern:
Rea Dubach
Natascha Moschini
Merz
Kollektiv F
Zimoun
Michael Wälti
Julian Sartorius
Emma Murray
Pink Mama Theater
DeRothfils