Die Gesprächsreihe «Frauen im Theater» rahmt vier ausgewählte Bühnenarbeiten mit jeweils einem vorgängigen Impuls – Vortrag und einem anschliessenden Austauschformat. Die feministischen Auseinandersetzungen werden anhand der kuratierten Abendthemen angeregt, in einen Gesamtzusammenhang gesetzt und kritisch sowie kreativ verarbeitet.
Das Abendthema der zweiten Veranstaltung der Gesprächsreihe war «bunt – Diskriminierung und Toleranz von Familienstrukturen».
Wie weit ist der scheinbare Wandel von Familienformen gesellschaftlich akzeptiert? Bestärkt dieser lediglich die vorherrschende heterosexuelle Familienform als Norm? Diesen und weiteren Fragen wurde an diesem Abend im Schlachthaus Theater nachgegangen. Dr. Yv E. Nay ist Sozialwissenschaftler*in an den Universitäten Wien und Basel und ist im Impuls-Vortrag auf „Umstrittene Familienformen – Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Anerkennung, Ignoranz und Diskriminierung“ eingegangen:
«Der Wandel von Familie wird seit Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht und gesellschaftlich diskutiert. Neuerdings geschieht dies auch hinsichtlich lesbisch, schwul, bisexuell oder trans*, nicht-binär und queer (LGBT*Q) lebenden Eltern. Sogenannte ‚Regenbogenfamilien‘ werden in Medien als neue Familien portraitiert und politisch wird darüber diskutiert, ob und wie queere Elternschaft rechtlich anerkannt werden soll. Dr. Yv E. Nay legt in diesem Vortrag dar wie im Rahmen der politischen Forderungen nach rechtlicher Anerkennung queerer Familien in der Schweiz einerseits eine Erweiterung der rechtlichen Auffassung von Familie erfolgt, während gleichzeitig andererseits die heterosexuelle Familie als die Norm bestärkt wird.»
Ja oder Nein?
Im Anschluss an die Vorstellung von «this is me» von fleischlin/meser haben sich unter der Leitung von Momo M. Kunz das Publikum, die Künstlerinnen Beatrice Fleischlin und Anja Meser sowie die eingeladene Expert*in Yv E. Nay zu Fragen von Momo M. Kunz sowie dem Publikum Gedanken gemacht und sich positioniert.
Stellen Sie sich vor, die Bühne ist unterteilt in JA und NEIN. Wo würden sie sich jeweils hinstellen bei den folgenden Fragen?
Fotocredits: Elisabeth Blättler