Diese Odyssee ins Ungewisse startet in einem neonweissen Raum, wo Marlene Monteiro Freitas und Andreas Merk im Tennisoutfit und mit Schwimmbrillen und Handtüchern bewaffnet uns erwarten. Zappelig gehen sie auf und ab, rastlos und in fiebrigen Bewegungen geht es weiter, wenn uns die beiden – wie fremdbestimmte Marionetten – zu Musik von Schönberg, Strawinsky oder David Bowie in ein Universum ziehen, das fern jedem vernünftigen Verständnis liegt. Bild um Bild gleiten wir in JAGUAR durch wortlose Welten, die sobald etabliert sich wieder in neue auflösen. Darin werden Handtücher zu Schwanenflügeln, zwei agile PerformerInnen zu einem alten Weib oder ein übergrosses Styropor-Reitpferd zur Science-Fiction Szene. Ungezähmt und zügellos wie wilde Tiere streifen Freitas und Merk durch den Dschungel ihrer karnevalesken Kreation, lassen uns derweil glauben, ihnen auf der Spur zu sein, um uns sogleich roh zu verspeisen. Ein surrealistisches Gedicht unserer Zeit, ästhetisch ausufernd wie es uns gefällt.
«She creates one of her weirdest works to date – a circus of the subconscious.»
Niko Hallikainen, zodiak
Die Kapverdierin Marlene Monteiro Freitas studierte an der P.A.R.T.S. in Brüssel sowie an der Escola Superior de Dança und der Fundação Calouste Gulbenkian in Lissabon. Sie gründete die Kompanie Compass und P.OR.K. und arbeitete mit dem Musiker Vasco Martins, für Loïc Touzé sowie mit François Chaignaud und Cecilia Bengolea oder Boris Charmatz. Ihre sehr markante Bewegungssprache sucht den direkten Zugang zu Affekten und scheut keinerlei ästhetische Grenzüberschreitung.
«Derrière la dimension carnavalesque de mes pièces, il y a certainement un désir de transgresser les limites de l’esthétiquement correct, d’essayer autre chose.»