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20:00 Jungstötter
21:15 Eartheater
22:15 Ghostpoet
im Anschluss im Foyer: Kia Mann (DJ Set)

Ghostpoet (UK)

Ghostpoet, das ist der Londoner Musiker und Sänger Obaro Ejimiwe. Flankiert von einer vierköpfigen Band, generiert er eigentümlichen, oft dramatisch treibenden Pop mit gebrochenen Schlagzeugbeats, hypnotischen Gitarrenmustern und bewusstseinserweiternden, repetitiven Melodiearrangements. Wichtigstes Element aber ist sein unverwechselbarer Gesang – oder besser gesagt seine melodische Erzählstimme, die den Groove trägt, ergänzt, antreibt. Die Schwere und Dichte einzelner Songs mag an Tricky erinnern, Ghostpoet nennt aber als Einflüsse beispielsweise Aphex Twin und die späten Talk Talk. Von seinen vier bisher erschienenen Alben waren zwei für den Mercury Price nominiert, einmal hat er bereits in Bern gespielt, am kurzlebigen En Vogue-Festival in den Gemäuern des Kulturhauses an der Aare, und da einen Auftritt hingelegt, den viele als Konzert des Jahres bezeichnet hatten…

Eartheater (USA)

Eartheater ist das Soloprojekt von Alexandra Drewchin aus Queens. Sie begeistert auf ihrem aktuellen Album «IRISIRI» (Pan) mit abstraktem Pop, Electronica, drei Oktaven Stimmumfang, modularen Synthesizer und Harfenklängen. Die ausgebildete Komponistin mit Hang zu performativen Liveauftritten hat sich in den letzten Jahren einen eigenen Platz geschaffen in einem schwer einzuordnenden Feld zwischen ausgefallener experimenteller Elektronik und mit klassischem Instrumentarium durchsetzten, geräuschhaften Popsongs. Bei ihrem Auftritt in der Dampfzentrale im Oktober 2018 wurde schnell klar, dass sie früher oder später auf die Saint Ghetto-Bühne gehört. Schön ist es nun früher geworden.

Jungstötter (DE)

Jungstötter, der eigentlich Fabian Altstötter heisst, war Sänger der deutschen Indie Pop-Band Sizarr. Mit seinem neuen, eigenen Projekt findet er zu ungeahnten Tiefen. Stimmlich ist der Spätzwanziger gereift als wären seit der Auflösung der Band 20 Jahre vergangen; Nick Cave, Scott Walker, David Sylvian und Anohni klingen allesamt deutlich durch. Dass er von Soap&Skin als Support Act auf ihre diesjährige Tour mitgenommen wurde, lässt erahnen in welch melancholischen Sphären sich seine schwelgerischen Balladen bewegen, die er in Bern mit Band vortragen wird. Eine wahre Entdeckung!

Credits

Fotocredits: Steve Gullick, Samantha West, zVg

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