Der Associated Artist der Dampfzentrale hat sich für die neuste Produktion Inspiration beim klassischen Drama «Die Bakchen» von Euripides und bei polnischer Folklore geholt: Die Volkstraditionen und Riten aus Polen, die sich von christlichen und heidnischen Bräuchen ableiten, werden vornehmlich in der Musik und den Kostümen umgesetzt. Die Thematik und der Text von «Dynastie» basieren auf dem griechischen Drama des Dichters Euripides (480 bis 406 v. Christus): In «Die «Bakchen» herrscht die königliche sowie göttliche Familie von Pentheus über die Stadt Theben. Dahin kehrte Dionysos, der jüngste der grossen griechischen Götter, in Menschengestalt zurück. Er wurde wegen des Lärmes, den sein Gefolge veranstaltete auch Bakchos oder Bachhus (Rufer) genannt. Dionysos wollte seinen orgiastischen Kult aus Schrecken und Wahnsinn einführen – ihm gegenüber stand als einziger und letzter gerechter König Pentheus. Der Konflikt der Hauptfiguren führte in eine Tragödie, der niemand ausweichen konnte, weil es der Wille Gottes war.
Pink Mama Theatre inszeniert in «Dynastie» Mystik und Tradition in einem künstlich-modernen Bühnenbild. Sie lassen sich von den künstlich-modernen Urlaubs- und Freizeitwelten, auch «Fake Holidays» genannt, inspirieren. Das «Tropical Island» in Krausnick bei Berlin ist ein Beispiel dieser imitierten Paradiese unter einer Biosphären-Kuppel: Mit aufge-schütteten Stränden, artifiziellen Landschaften und Lagunen wird ein Südseeparadies nachgebaut, das in seinem Ansatz an die wunderschönen Kulissen der Hollywood-Südseefilme der 50er Jahre erinnert und die gleiche Perfektion der Illusion anstrebt.