Eigentlich ist «XD» ein Emoticon. Also eines dieser Smiley-Symbole, die in Emails oder Chats gebraucht werden. Dieses Symbol setzen sich die vier PerformerInnen in «XD» auf’s Gesicht: Streifen in Form eines X kleben über den Augen und im Mund formt eine enormen Mundspange das D. Das machanische Hypergrinsen wird der rote Faden im Stück. Das Format des X definiert in diesem Stück gleichzeitig auch den Raum und zwar in der Struktur eines Comics: Stetig werden kleine Rahmen geformt, oft mit verbundenen Augen. In diesen «Ausschnitten» plazieren sich die Tänzer für Miniperformances. Der Zuschauende soll nur sehen, was in diesen Räumen passiert, während alles andere rundum rein funktional und unsichtbar bleibt. Diese cartoonartigen Tanz-Schnippsel kreieren eine Geschichte, die den übertriebenen Wert, welchem wir Trends und der Popkultur verleihen, verhöhnt. Inhaltsquellen des Stückes sind japanische Manga-Comics, Werbung, Pornographie und Mode. Das Stück zwischen Tanz, Theater, visueller Kunst und Performance bleibt bei den Zuschauenden durch beissende Ironie und herausragende Darsteller garantiert haften.