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Tanztheater über die ganz neuen Leiden der inneren Werte für Jugendliche und Erwachsene.Gewaltlosigkeit, Mut, Vertrauen und Liebe. Offenheit, Toleranz, Bewusstsein – das sind grosse Wörter, innere Werte, aufgezeichnet auf nackte Haut, wie Tattoos. Die Gravur einer Persönlichkeit. Die Wörter benennen, was den sieben hinreissenden TänzerInnen zwischen 18 und 24 Jahren wichtig ist. Und wenn sie sich damit vor die Kamera stellen, werden die Wörter per Knopfdruck auf die Monitore an der Bühnenhinterwand katapultiert und werden zu Inschriften, Direktiven. Aber fest stehen sie nicht; die DarstellerInnen können sie nämlich dirigieren, neu einfügen und den Text zum Tanzen bringen oder per Zauberhandwisch verwirbeln, auf dass das eigene Wort am grössten rauskommt. In «KEI ABER!» setzen sich die sieben PerformerInnen radikal mit weltanschaulichen Fragen auseinander und suchen das Absolute, das undiskutierbar Richtige. Wann gibt es KEI ABER? Und wer wagt sich überhaupt noch, etwas als unumstösslich zu bezeichnen? Sind wir nicht gerade dabei, in allgemeiner Liberalität zu versinken? Alles ist möglich. Nichts ist tabu. Aber ist dann überhaupt noch etwas wichtig? Wird so nicht alles egal? Oder ist das endlich die Freiheit? Und was ist der Preis dafür? Die Beliebigkeit, die Gleichgültigkeit, die Geheimnislosigkeit? «KEI ABER!» ist stark durch die Persönlichkeiten der TänzerInnen geprägt. Jeder/r PerformerIn stellte bei den Proben zum Stück die eigenen Wertvorstellungen zur Diskussion. Sehr schnell wurde dabei klar, dass es wohl kaum einen Wert gibt, dem alle unumwunden zustimmen können. Es gab immer mindestens ein Aber. Gemeinsamkeit zu erringen, war schwierig. Das gemeinsame Ringen aber blieb.Mit dem Choreografen Ives Thuwis holt sich der Theaterleiter des Jungen Theater Basel, Uwe Heinrich, nach «Strange Days, indeed» (2009) zum zweiten Mal flämische Qualität ins Haus. Ives Thuwis, der am Jugendtheater Kopergietery in Gent tätig ist, hat sich mit energiestrotzenden Produktionen europaweites Renommee erarbeitet.«Junges Tanztheater, unübersehbar geschult an der konfrontativen Bewegungssprache eines Wim Vandekeybus, gepaart mit der existentiellen Körper- und Selbstbefragung eines Alain Platel». «Kei Aber!» ist ein Mutmacher. Mithin erschreckend, mithin ergreifend, aber jedenfalls ansteckend lebenslustig.» (Stephan Reuter, Basler Zeitung, 21.3.11)

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