«Captain of None», das neue Album der französischen Musikerin Cécile Schott alias Colleen, erschien bei der Chicagoer Indie-Institution Thrill Jockey und ist ihr bisher melodiebetontestes Werk. Sie beschreitet damit in produktioneller Hinsicht ein neues Gebiet – während ihre bisherigen Werke vor allem auf Samples und Loops basierende minimalistische Popstücke beinhaltete, stellt sie nun ihre Stimme und eines der ältesten Instrumente der abendländischen Kunstmusik ins Zentrum: die Viola da gamba (Gambe oder Kniegeige). Mit Einbezug von Loopgeräten, Effekten und Elektronik erzeugt sie entrückte, unkonventionelle Popmusik, die auf subtile Weise von jamaikanischen Dub-Produktionen beeinflusst ist. Die Viola da gamba stimmt sie wie eine Gitarre und zupft sie, was einen der Harfe ähnlichen Klang erzeugt und zur Eigentümlichkeit ihrer Musik beiträgt.