Dauer: 1 h
Sprache: Polnisch, Weissrussisch, Ukrainisch und Englische Übertitel und Deutsche Übertitel
Die Regisseurin Marta Górnicka, die mit ihrem ganz eigenen Theaterstil Bühnen in ganz Europa bespielt, stellt unser aller Ohnmacht über den Krieg in der Ukraine einem kraftvollen Sprechgesang eines Chors gegenüber. 21 ukrainische, polnische und weissrussische Frauen zwischen 9 und 71 Jahren, teils geflüchtet vor dem Krieg oder vor Verfolgung, alle mit ihren eigenen politischen Erfahrungen, stehen auf der Bühne. Sie singen, sprechen und schreien nicht nur gegen den Krieg an, sondern vor allem auch gegen die Abstumpfung der Medienkonsument* innen. Dabei vermischt das Libretto politische Statements, Kinderreime, traditionelle Lieder und persönliche Erzählungen.
Im Anschluss an die Vorstellung am 28.5. findet um 21:45 ein Gespräch mit den Künstlerinnen statt.
Marta Górnicka ist Regisseurin, Autorin und Sängerin. Sie absolvierte ihr Regiestudium an der Aleksander Zelwerowicz Theatre Academy, der Frédéric Chopin School of Music in Warschau und der Universität Warschau. 2009 gründete sie den CHORUS OF WOMEN, eine zeitgenössische Variante des tragischen Chors. Es ging darum, die weibliche Stimme wiederzuentdecken und an einem postmodernen Chortheater zu experimentieren. Als nicht nur ästhetisches Prinzip, sondern auch ideologisches Konzept, das die Kraft des Kollektivs mit einer Kritik an der Macht der Sprache kombiniert, haben Górnickas Produktionen oft auch eine soziale Dimension.
21 Frauen aus der Ukraine, aus Polen und aus Weissrussland stehen zusammen auf der Bühne. Sie sprechen im Chor und manchmal allein. Es geht darum, was der Krieg mit Menschen macht. Nicht nur mit denen, die selber im Krieg sind.
Produktion: CHORUS OF WOMEN Foundation, Maxim Gorki Theater
Koproduktion: Teatr Powszechny, Festival d’Avignon, Maillon Strasbourg, Scène européenne, Spring Performing Arts Festival, Tangente St. Pölten – Festival für Gegenwartskultur