Mit starker Präsenz und intensiver Körperlichkeit stürmen der Singapurer Daniel Kok und die Philippinin Eisa Jocson die Bühne. Ihr Tanz an der Stange ist intensiv, erotisch und ästhetisch. Er wird durch das computergesteuerte Lichtdesign des Japaners Takayuki Fujimoto und die vibrierende Musik von Marc Appart unterstrichen. Dem renommierten Choreographen Arco Renz gelingt es, die Eigenständigkeit der beiden KünstlerInnen dramaturgisch und ästhetisch weiterzuentwickeln. Er bringt die Interpreten regelrecht in Schwingung. In «ALPHA» praktizieren ein Mann und eine Frau Pole Dance. Dies kommt nicht von ungefähr, denn die künstlerische Kollaboration zwischen Renz, Kok und Jocson gründet auf Fragestellungen, mit denen sich alle drei immer wieder auseinandersetzen: Was hat dieser Tanz mit Geschlechterpolitik zu tun, wie wird Sexualität dargestellt und inwiefern hat Interkulturalität Einfluss auf den Pole Dance und die Zuschauenden?
Vermittlung: Offene Gesprächsrunde um 19:30 Uhr und nach der Vorstellung am 24.10.14
Zu Arco Renz
Der Choreograph Arco Renz gründete 2002 seine Kompanie Kobalt Works in Brüssel. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit abstrakter Ästhetik, die meist repetitiv und minimalistisch ist und setzt sich mit politischen und gesellschaftlichen Problemstellungen auseinander. Er arbeitet oft mit asiatischen KünstlerInnen zusammen. Arco Renz studierte Tanz, Theater und Literatur in Berlin und Paris und gehörte zur ersten Absolventengeneration von P.A.R.T.S. in Brüssel.
Zu Daniel Kok
Daniel Kok kreierte mit Eisa Jocson das Pole Dance Treffen am Transit Festival in Berlin. Kok gewann die SG Pole Challenge 2012 und vertrat Singapur im Finale der International Pole Championships 2013. 2010 zog Daniel Kok nach Berlin und absolvierte den Master in Solo / Dance / Authorship (SODA). Er war Teilnehmer der KunstAllmend Dampfzentrale, die im Rahmen der Biennale im September zu sehen war.
Zu Eisa Jocson
Eisa Jocson ist zeitgenössische Tänzerin und Choreographin. Zur bildenden Künstlerin ausgebildet und mit einem Hintergrund in Ballett gewann sie im Jahr 2010 ihren ersten Pole-Dance-Wettbewerb in Manila. Jocson hinterfragt die Stereotypen und Kontexte von weiblichen Pole-Tänzerinnen und untersucht die «Körperarbeit» in der Dienstleistungsindustrie. Sie stellt Genderformationen, die Politik der Verführung und die soziale Mobilität auf den Philippinen in Frage. Ihre Stücke «Macho Dancer» und «Death Of The Pole Dancer» wurden im Februar 2014 in der Dampfzentrale Bern gezeigt.
Künstlerischer Leiter: Arco Renz / TänzerInnen: Daniel Kok, Eisa Jocson / Lichtdesign: Takayuki Fujimoto / Komponist: Marc Appart
ALPHA is eine Kobalt Works’ Produktion (Brüssel) in Auftrag gegeben von Esplanade, Theaters on the Bay. Unterstützt durch: Flemish Ministry