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Auf ihrer Wallfahrtsreise nach Polen gerät Erika, eine israelische Christin, in den falschen Bus. Bei einem nächtlichen Stopp wird sie entdeckt. Von Seiten des Busfahrers und der Mitreisenden kommt es zu Angriffen und Verdächtigungen gegenüber der «blinden Passagierin». Sie hält ihre radikale Gläubigkeit dagegen. Die Konfrontation endet brutal. Samuel Schwarz setzt den protestantischen Thriller mit katholischer Ikonografie von Lukas Bärfuss sinnlich, packend und direkt um und lässt das Stück dort spielen, wo es hingehört: im Wald. 400asa macht sich auf die Suche nach sogenannten Nichtorten, Vorhöllen. Das Publikum wird per Bus in die nächtliche Natur gefahren und unmittelbar mit den Figuren konfrontiert. Ein dämonischer Trip in eine kultivierte Wildnis, in ein Labyrinth aus Religiosität und Glaube.«Die Selbstverständlichkeit, mit der im Wald verschiedene Sprachen gesprochen und verstanden werden, der gemeinsame Waldspaziergang, der zeigt, wie sich die eigene Wahrnehmung fortlaufend verändert, das direkte Spiel und die offensive Ansprache, all dies zieht einen zunehmend in den Bann – und gibt doch nie vor, nicht inszeniert zu sein.» (DRS2aktuell)400asa, die Gruppe mit der Tiefenschärfe im Namen und dem berühmt gewordenen Regelwerk für eine einfachere und billigere Art des Theaterproduzierens «Bekenntnis 99», kennt keinen Stillstand. Produktiv sprengt sie immer wieder die Theaterkonventionen und erreicht dennoch oder gerade deswegen eine Breitenwirkung, die nicht auf Kosten des Inhalts geht. «DER BUS», bereits Nr. 23 der 400asa-Theaterproduktionen und -Aktionen, fuhr ursprünglich durch die Wälder Graubündens, jetzt führt ihn seine Route in ein noch nie so erfahrenes Umland von Bern.

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