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Künstler*innen berichten von ihren Residenzen in der Dampfzentrale Bern.

Lucìa Baumgartner

Wo steht ihr nach der Residenz in der Dampfzentrale Bern in eurem Arbeitsprozess?
Unsere Residenz lag am Anfang unserer Kreationsphase. Ich nutzte die Gelegenheit, um bereits in diesem ungewöhnlich frühen Stadium mit unserer Lichtdesignerin und -technikerin ein mögliches Lichtkonzept zu erarbeiten. Wir spielten mit verschiedenen Lichtquellen und Hängevorrichtungen. An den letzten beiden Tagen kamen schliesslich zum dritten Mal die 21 Tänzerinnen unterschiedlicher Generationen dazu.

Es wird sich um eine installative Aufführung handeln. Der Raum ist dabei in mehrere Standorte diverser Grössen unterteilt, wobei sich die getanzten Tableaux Vivants darin abspielen. Aktuell arbeiten wir an diesen verschiedenen Bildern.

Welche Inputs aus dem Sharing werdet ihr in eure Arbeit aufnehmen können?
Zentral war für uns zu erfahren, wie sich das Publikum in einem installativen Setting verhält und wie es auf das Licht reagiert. Es liegt im Ermessen de* Zuschauenden, inwieweit er*sie sich den inszenierten Bildern nähert oder sie aus Distanz betrachtet, wodurch Zuschauer*innen gezwungen sind, ihre eigene Rezeptionshaltung zu reflektieren und sich zu positionieren. Ich wollte wissen, wie sich das Publikum von Schauplatz zu Schauplatz bewegt und sich getraut, die Performerinnen abwechselnd aus der Distanz und unmittelbaren Nähe zu erleben. Die am Sharing gewonnenen Erkenntnisse sind wichtiger Bestandteil in der Kreationsphase.

Was würdet ihr Künstler*innen für eine Residenz in der Dampfzentrale Bern empfehlen?
Die Zeit nicht einzig als Probezeit zu verwenden, sondern für Recherche zu benutzen. Am Ende ist vielleicht vieles unklar, oder einiges muss verworfen werden… auch gut!

Wie geht es nun weiter? Wann und wo wird eure Arbeit zu sehen sein?
«Umwerfend Standhaft» kann man vom 5 – 7 Sep 2019 in der Grossen Halle in Bern sehen sowie im kommenden Jahr am 15 & 16 Mai 2020 im KKThun.

Die Residenz in der Dampfzentrale Bern dauerte vom 28 Jan – 3 Feb 2019. Hier der Link zur Ankündigung des damaligen Sharings für weitere Informationen.

Éolienne

Wo steht ihr nach der Residenz in der Dampfzentrale Bern in eurem Arbeitsprozess?
Wir haben eine solide Basis in unserer Bewegungssprache erarbeiten können. Nun sind wir sehr motiviert, weiter in unsere Thematik einzutauchen und daraus ein Stück zu kreieren.

Welche Inputs aus dem Sharing werdet ihr in eure Arbeit aufnehmen können?
Vom Publikum haben wir spannende Betrachtungen zum Stichwort «Synthetik-Synthetisch» erhalten. Einige davon werden wir in unser Stück einfliessen lassen. Besonders hat es uns Vertrauen geschenkt und bestärkt, weiter an unserem Material zu arbeiten.

Was würdet ihr Künstler*innen für eine Residenz in der Dampfzentrale Bern empfehlen?
Die Gelegenheit zu nutzen, mit dem Publikum in einen Dialog zu treten.

Wie geht es nun weiter? Wann und wo wird eure Arbeit zu sehen sein?
Im März haben wir eine weitere Probephase, in der wir das Stück szenisch erarbeiten. Ende März finden schliesslich die Aufführungen im Rahmen des BETA Stage Festivals statt: 28 / 30 / 31 März: Carba Center, Liebefeld

Die Residenz in der Dampfzentrale Bern dauerte vom 4 – 8 Feb 2019. Hier der Link zur Ankündigung des damaligen Sharings für weitere Informationen.

Nicole Beutler

Wo steht ihr nach der Residenz in der Dampfzentrale Bern in eurem Arbeitsprozess?
Eine Woche lang konnten wir an der Wiederaufnahme des Stücks «4: STILL LIFE» arbeiten und hatten dadurch die Chance, es zwei Mal komplett durchzuspielen. Dies hat mir einerseits geholfen, das Stück erneut als Ganzes zu begreifen und zu sehen und mir andererseits gezeigt, welche Codes zur richtigen Rezeption der Zuschauenden benötigt werden.

Welche Inputs aus dem Sharing werdet ihr in eure Arbeit aufnehmen können?
Das Gespräch nach dem Sharing war offener als normal nach einer Vorstellung, wodurch neue Perspektiven entstanden und ich neue Impulse bekam. Besondere Aufmerksamkeit benötigt die vorletzte Szene, spezifisch die dort existierende Beziehung von Musik und Licht. Ausserdem diskutierten wir über Humor und den schmalen Grat zwischen Ernsthaftigkeit und dem Signal zu lachen.

Was würdet ihr Künstler*innen für eine Residenz in der Dampfzentrale Bern empfehlen?
Das Tolle am Arbeiten in der Dampfzentrale Bern ist, dass wir völlig selbstständig und frei von zeitlicher Beschränkung arbeiten konnten. Dadurch ist es möglich, besonders tief in die Materie einzutauchen. Zudem bringt das gemeinsame Kochen einen speziellen Mehrwert: Die Zeiten am Küchentisch sind ebenso wertvoll in der Zusammenarbeit wie die Zeit im Saal. Und, in den Fluss springen – sich treiben lassen. Für uns war es leider noch zu kalt …

Wie geht es nun weiter? Wann und wo wird eure Arbeit zu sehen sein?
«4: STILL LIFE» tourt ab 3 Apr 2019 durch die Niederlanden und Belgien. Alle Daten auf der Website von Nicole Beutler

Die Residenz in der Dampfzentrale Bern dauerte vom 25 – 28 Feb 2019. Hier der Link zur Ankündigung des damaligen Sharings für weitere Informationen

 

Ilona Petra Siwek

Wo steht ihr nach der Residenz in der Dampfzentrale Bern in eurem Arbeitsprozess?
Während der fünf Tage in der Dampfzentrale Bern konnten wir uns einerseits in die Komposition der Musik vertiefen, andererseits drei Szenen mit Tanz und Musik erarbeiten. Aktuell arbeiten alle Beteiligten getrennt, um Ende April wieder zusammenzukommen. Die Endproben beginnen im Juni.

Welche Inputs aus dem Sharing werdet ihr in eure Arbeit aufnehmen können?
Es war hilfreich zu hören, dass in dem kurzen Ausschnitt, den wir gezeigt haben, schon einige von unseren Inhalten sichtbar und spürbar wurden. Das positive Echo über den Anfang ohne Musik bestätigte unsere Absicht. Es war spannend, die verschiedenen, durch den Stein hervorgerufenen Assoziationen zu hören.

Was würdet ihr Künstler*innen für eine Residenz in der Dampfzentrale Bern empfehlen?
Falls sie vor Ort schlafen, sich zu informieren, ob in diesem Zeitraum eine Clubnacht stattfindet. Dann kann es sehr laut werden in den Künstler*innen-Wohnungen.

Wie geht es nun weiter? 
Ich frische die Passagen mit dem hängenden, drehenden Kreis auf, lege die Elemente fest und verschärfe den Spannungsbogen des gesamten Stücks. Die Musikerinnen erarbeiten zwei weitere musikalische Passagen und vertiefen die vorhandenen Kompositionen. Ausserdem habe ich gerade die Compagnie Rapilento gegründet.

Wann und wo wird eure Arbeit zu sehen sein?
«Dounia» ist am 15 & 16 Juni 2019 im Schnyderareal, Biel/Bienne zu sehen. Reservation unter info@rapilento.ch

Die Residenz in der Dampfzentrale Bern dauerte vom 6 – 8 März 2019. Hier der Link zur Ankündigung des damaligen Sharings für weitere Informationen.

Daniel Hellmann, Layton Lachman, Anne Welenc

Wo steht ihr nach der Residenz in der Dampfzentrale Bern in eurem Arbeitsprozess?
Für uns war die Residenz extrem produktiv und hilfreich. Wir haben angefangen, Material und Szenen zu kombinieren und damit zu komponieren. Beim Sharing konnten wir schliesslich gewisse Ideen ausprobieren. Wir arbeiten nun mit dem in Bern getesteten, performativen Ansatz weiter und haben noch vier Wochen bis zur Premiere.

Was würdet ihr Künstler*innen für eine Residenz in der Dampfzentrale Bern empfehlen?
Wir würden eine Residenz in der Dampfzentrale Bern auf jeden Fall weiterempfehlen und auch sehr gerne wiederkommen.

Wie geht es nun weiter? Wann und wo wird eure Arbeit zu sehen sein?
«All in» läuft vom 25 – 30 Apr 2019 in der Gessnerallee,Zürich sowie im
Sep im Ballhaus Ost, Berlin.

Die Residenz in der Dampfzentrale Bern dauerte vom 18 – 22 März 2019. Hier der Link zur Ankündigung des damaligen Sharings für weitere Informationen.

Credits

Fotocredits

Titelbild: Nicole Beutler «STILL LIFE» ©Anja Beutler

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