Oben – unten, links – rechts, Norden – Süden, Westen – Osten. Ein Kompass gibt eine klare Disposition der Welt mit, aber reicht sie heute noch aus? Mag sein, dass die Nadel immer nach Norden zeigt, und die Sonne im Osten aufgeht, und die Füsse meistens unten sind, aber manchmal steht einem der Kopf doch nicht mehr so gerade. Auch in der Musik ist manches in Bewegung geraten.
Das diesjährige Festivalprogramm zeigt Künstler*innen, die nach neuen Orientierungsansätzen suchen und zum Teil selber zu Kompassen werden. Exemplarisch dafür steht die Arbeit des US-Amerikaners George E. Lewis. In seiner Musik verbinden sich Improvisation und Komposition, computergesteuerte Installationen und Konzertformen mit einer tiefgreifenden Reflexion über die Bedingungen heutigen musikalischen Schaffens.