Grove sind ein*e in Bristol ansässige*r Produzentin und DJ mit einem sich ständig wandelnden Sound, welcher Elemente aus Punk, Dancehall, Jungle, Bass und Pop miteinander verbindet. Groves energiegeballte Tracks entspringen den “weiblichen” und “männlichen” Energien, die in ihnen wohnen, und filtern sie durch eine sinnliche und Rave-zentrierte Linse, wobei die Texte von politischen Ängsten und queerer Euphorie inspiriert sind. Die EPs «Queer + Black» und «Spice» erhielten euphorische Kritiken in den einschlägigen Magazinen wie CRACK und Resident Advisor. Grove sind in Kürze als Support mit Metronomy auf Tour.
M Lamar ist ein US-Amerikanischer Komponist, Performer, Schriftsteller und Musiker. Nicht nur seinem Kontertenor-Gesang und seinem eindringlichen Klavierspiel wegen ist es wenig erstaunlich, dass Diamanda Galas als eines seiner grossen Vorbilder dient, auch die Intensität seiner Performance ähnelt derjenigen der griechisch-amerikanischen Avantgarde-Künstlerin.
Reginald Lamar Cox sang bereits als Kind in einem Kirchenchor, studierte später Malerei und bildende Kunst. Nach seinem Umzug von San Francisco nach New York begann er Gesangsstunden bei einer Sopranistin zu belegen. Lamar bezeichnet seine Songs als Funeral Doom Spirituals, verbindet seine Gesang-und-Piano-Konzerte oft mit Visuals und Performances. Wenn er sich auch auf das Konzept des Afrofuturismus und die musikalische Annäherung daran von Sun Ra bezieht, denkt man bei M Lamars Auftritten eher an eine vielfach intensivierte Version der Sängerin und Musikerin Anohni (formerly known as Antony).
Elischa Heller ist nicht mehr nur Sänger von Film 2, einer der vielversprechendsten Schweizer Bands der letzten Jahre, er geht neu auch auf Solopfaden ganz eigene Wege. Seine Auftritte sind Konzert und musikalische Performance in gleichem Masse.
Das Artnoir-Magazin schrieb: «Elischa Heller ist als Figur mit seiner Musik verletzlich und introvertiert, zur gleichen Zeit Dirigent der Eruptionen und harschen Veränderungen. Drones und Rauschen, (…) Glitches, Leerstellen und Noise. Alles ist zu erwarten, nichts wirkt wie zuvor». Und wenn dann noch unvermittelt der Hyperpop einsetzt, ist die Entrückung maximal.
Heller setzt den rituellen Startpunkt für die erste Ausgabe von EXPOP, auf dass die Magie seiner musikalischen Zwischenwelt auf das neue Kind der Dampfzentrale einwirken und es in voller Pracht erstrahlen lassen werde.
In «TANK», einer Zusammenarbeit mit dem Künstler Boris Kopeinig, geht die österreichische Choreografin Doris Uhlich der Frage nach, wie neue Technologien unsere Körperwahrnehmung und das Denken über Körper beeinflussen.
Im Zentrum des Stücks steht ein vom Berliner Kollektiv Proper Space gebauter Tank. In diesem Tank wird der Körper als Experimentierfeld und als Gegenstand des Umbaus gezeigt. Bekannt ist das Motiv des Tanks aus der Science-Fiction, beispielsweise von den Test Tube Girls der 1950 Jahre oder Filmen wie «Alien: Resurrection». Dort taucht er immer wieder als szenisches Arrangement der Körpermodifikation auf und steht in der Regel für die Isolation von unbekannten und gefährlichen Lebensformen.
In Doris Uhlichs Performance avanciert der Tank zu einem Ort des Studiums und der Erprobung von Körpertransformationen.
Doris Uhlich (*1977 in Oberösterreich) ist Choreografin und entwickelt seit 2006 ihre eigenen Projekte. Ihre Performances setzen sich häufig mit Schönheitsidealen und Körpernormen auseinander. Seit ihrem Stück «more than naked» (2013) beschäftigt sich Doris Uhlich in ihren Arbeiten zudem mit der Darstellung von Nacktheit jenseits von Ideologie und Provokation. Dabei nimmt Musik – besonders elektronische Tanzmusik von New Wave bis Techno – eine wichtige Rolle ein.
Mit einer Mischung aus Post Punk, Dub und Electronica geriet das Debutalbum von Anika zu einer der musikalischen Überraschungen des Jahres 2010. Ihre Backingband war zu der Zeit noch die Gruppe Beak> um den Portishead-Gründer Geoff Barrow.
Später gründete Annika Henderson zusammen mit mexikanischen Musikern die Band Exploded View und entfernte sich damit einen Schritt weit weg von der eigenwilligen und unvergleichlichen Mischung aus unterkühltem Gesang und motorischem Groove.
2021, etwas mehr als 10 Jahre nach ihrem Debut, erschien das zweite Album «Change». Ein bisschen lichtdurchfluteter und gradliniger ist es geworden, aber der typische Anika-Sound ist zurück! Für die Live-Umsetzung hat sie sich letztes Jahr eine neue Band zusammengestellt. Dabei sind Zooey Agro (Tommy Lobo, 13 Year Cicada), Eilis Frawley und Sally Whitton.
Die Künstlerin und Komponistin Pan Daijing erforscht in ihrer Praxis verschiedene Formen des Geschichtenerzählens durch Klang, Bewegung, architektonische Umgebung wie auch bewegte Bilder. Dabei nutzt sie das Potenzial der Musik, um die Grenzen der Sprache zu überschreiten.
Geprägt von einer beachtlichen klanglichen, physischen und psychologischen Tiefe entziehen sich ihre Kompositionen wie auch Performances der menschlichen Kondition. Elemente aus der Oper wie auch Psychoakustik erweitern dabei das Hörerlebnis und hinterfragen so stets auch das Verständnis von Musik als Kunstform. Am EXPOP verbindet die Künstlerin Kompositionen aus ihren aktuellen Releases mit improvisierten Sequenzen.
Daijing hat ihre Arbeiten bereits innerhalb vieler internationalen Institutionen, Veranstaltungsorten und Festivals ausgestellt und aufgeführt, darunter Martin Gropius Bau, Berlin (2020); Tate Modern, London (2019); Biennale of Moving Image, Genf (2018); Barbican Centre, London (2018); Elbphilharmonie Hamburg (2018); Haus der Kulturen der Welt, Berlin(2017); Palais de Tokyo, Paris (2017) und Volksbühne, Berlin (2016).
Die wie auch Iceboy Violet aus Manchester stammende Produzentin aya – früher bekannt als LOFT – verbindet auf ihrem Album Poesie, ihre Stimme und ihr Produktionsgeschick in skurrile, schöne, elektronische Stücke. Indem sie die knurrend tiefen Frequenzen von Dubstep, Grime und Drill mit verfremdetem Sounddesign und hyperpersönlichen Texten zusammenbringt, verwandelt aya Clubmusik in eine alptraumhafte Welt der Kunst und Kritik.
Die Songs auf «im hole», ihrem Debut, das 2021 erschien und breit gelobt wurde, entfalten sich dabei in einer höchst ungewöhnlichen, eigenartigen Dramaturgie, wo die Grenzen zwischen Performance und Song immer wieder verwischt werden.
Die lyrische Sprache von aya entfaltet sich über unerwartete Turns, die Vocals klingen oftmals wie eine ASMR Meditation, im Hintergrund bewegen sich die multidimensionalen Produktionen. Daraus ergibt sich eine ausgeklügelte, oftmals höchst skurrile und gleichzeitig wunderschöne Sound-Synthese.
«Echoic Choir» – die neue Kollaboration der Musikerin Stine Janvin und der Choreografin Ula Sickle ruft das Ritual des in Musik getauchten, nächtlichen Zusammenkommens wieder wach.
«Echoic Choir» lädt ein zum Mitwirken – über das Hören, über die physische Präsenz. Eine Einladung zur Verkörperung anderer, neuer Formen eines kollektiven Rituals. Die akustische Kraft von Stine Janvins Stimme und ihre räumliche Resonanz bilden das Fundament der Performance. Die Künstler*innen sowie das Publikum teilen sich den Raum, in dem Sound, Choreografie und Licht zu einem synästhetischen Ganzen verschmelzen, um eine kollektive, sensorische Erfahrung zu kreieren.
Die in Stavanger geborene Musikerin und Performerin Stine Janvin arbeitet mit der umfangreichen Variabilität ihrer Stimme und zugleich an den Möglichkeiten, diese zu nutzen, um eine physische Erfahrung von Klang zu vermitteln. Ula Sickle ist Choreografin und Performerin mit Hintergrund in Contemporary Dance. Ihre Arbeit ist geprägt durch Interdisziplinarität, insbesondere von zeitgenössischer Musik und visuellen Künsten. Ula Sickle lebt und arbeitet in Belgien.
Soraya Lutangu Bonaventure, in Lausanne geboren, zurzeit in Kampala zuhause, arbeitet als DJ und Musikerin aber auch als Choreografin mit ihrer Compagnie Cie Eternal. Sie führt das möglicherweise aufgewühlte Publikum nach dem Auftritt von Pan Daijing musikalisch in die Nacht und auf den Dancefloor.
iona Rody aka Noria Lilt ist Produzentin und DJ aus Fribourg. Sie bewegt seit mehreren Jahren mit ihren eklektischen und minutiös zusammengestellten DJ Sets die Szene. Breaks treffen dabei auf Bass, weirdo Beats und Spoken Word. Das Tempo ist hoch, der Soul dennoch stets fühlbar. Fiona Rody ist unter anderem auch Mitbegründerin des TRNSTN Radio in Fribourg, wo sie unermüdlich die Schweizer Electronica Szene fördert und zusammenführt.