Von der ersten Gestik an bis zum letzten Schlussakkord ist da dieses gewisse Augenzwinkern. Die Gesamtsinfonie aus Tanz, Musik und Schauspiel, die das slowenische Ensemble mit seiner Choreographie «OTTETTO» präsentiert, ist frisch, frech, überraschend und temporeich.
«Trocken, kühl, klar und spritzig wie Sekt» sollte laut Igor Strawinsky seine Komposition «Oktett» aus dem Jahr 1923 klingen. Die mit Blasinstrumenten ungewöhnlich besetzte Sonate galt zu ihrer Entstehungszeit als schlechter Scherz und wurde mit eisigem Schweigen quittiert. Aus heutiger Sicht markiert das Stück den Beginn einer neuen Ära, des Neoklassizismus in der Musik. Dieses wegweisende Werk erkunden der slowenische Choreograph Iztok Kovač und die EnKnapGroup. Sie zerlegen Strawinskys Arbeit in ihre Einzelteile, um sie dann aus den unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten KünstlerInnen wieder zusammenzuführen: Fünf TänzerInnen, acht MusikerInnen, eine Dirigentin und drei Medienkunstschaffende finden ihren jeweils eigenen Zugang zu Strawinskys Komposition. Die Bewegungen der Tanzenden etwa basieren auf einer Analyse der Stimmen einzelner Instrumente. Sie betonen das Abstrakte von Strawinskys Komposition und verfremden sie zugleich. Spielerisch visualisieren Iztok Kovač und die EnKnapGroup ein musikalisches Ausnahmewerk aus Tanz, Musik, Licht und Bühnenbild und machen «OTTETTO» zu einem atmosphärischen und innovativen Tanzabend.
EN-KNAP Productions wurde 1993 vom Choreographen und Tänzer Iztok Kovač einem «Tanz-Star» der 80er Jahre, gegründet. EN-KNAP konnte sich im europäischen Raum gut etablieren und arbeitet mit namhaften Koproduzenten zusammen. Sie schufen wichtige zeitgenössische Tanzstücke. Iztok Kovač wurde für seine Arbeit international ausgezeichnet.