Mit Triptykon forscht der Sänger und Gitarrist weiterhin in der Dunkelheit. Doch neue stilistische Mittel lassen Triptykons Musik vielschichtiger klingen als die seiner früheren Bands Hellhammer oder Celtic Frost, welche die Geschichte des Metal mitgeprägt haben. Celtic Frost löste Fischer 1993 auf, von 2006 – 2008 gab es ein kurzes Comeback. Auch 30 Jahre nach deren Debüt ist Fischers Musik eigenwillig geblieben und lässt sich in keine klar definierte Schublade wie Death-, Black- oder Doom-Metal stecken. Nach wie vor dominieren atmosphärisch starke Sounds, gedrosselte Tempi und die tonnenschweren und brillanten Riffs von Tom G. Warrior, der 2004 vom Magazin Guitar World auf Platz 32 der 100 weltweit besten Metal-Gitarristen gewählt wurde. Im selben Jahr gastierte er neben Lemmy von Motörhead, Max Calvera von Sepultura und anderen Rock- und Metal-Legenden im Projekt Probot des Nirvana- Schlagzeugers und Foo Fighters-Frontmannes Dave Grohl. Endlich betritt die 2008 gegründete Band Triptykon nun eine Berner Bühne.
Samstag, 13:30 Uhr: Spezialvorführung des Films «DARK STAR – HR GIGERS WELT» im Kino Movie 2 in Bern. In Anwesenheit der Regisseurin Belinda Sallin und von Tom Gabriel Fischer, Kopf von Triptykon und Assistent des Künstlers HR Giger. Im Anschluss an die Vorführung findet eine Publikumsdiskussion statt.
Dean Blunt ist Londoner, Ex-Boxer, Sample-Künstler und Inkognito-Musiker. Mit falschem Namen und irreführenden Interviews scheint seine Identität ebenso vernebelt wie seine Musik aus Samples, Skizzen und Melodien. Und trotzdem findet Blunt auf seinem ersten Album «The Redeemer» (Der Erlöser) zu einer klaren Sprache, die viele für das beste Stück Zukunftsmusik des Jahres 2013 hielten. Dean Blunt, der auch Teil des ebenso rätselhaften Dub-Pop Duos Hype Williams mit Inga Copeland war, geht in seiner Musik durch die Beziehungshölle und bedient sich dafür bei Kirchenglocken, verstimmten Gitarren oder Autohupen. Sound-Miniaturen wechseln sich mit Songs ab, in denen Blunt zu klassischen Instrumental-Samples mit seinem Bariton schwebende Melodien singt. Seine Tracks sind eigensinnige Collagen aus dem Soul kleiner Liebeslieder, Geräuschen aus dem Alltag oder traurigen Gitarrenklängen. Im November 2014 veröffentlicht er sein zweites Album «Black Metal». Daran sind nach dem viel gelobten Erstlingswurf hohe Erwartungen geknüpft. Mystisch wie Blunt und seine Musik sind auch seine Live-Shows. Man darf gespannt sein.
Mit einer Mischung aus Dub, Post Punk und Electronica wartete 2011 eine der Überraschungen des Jahres auf: Anika. Hinter dem Projekt steckten die Band Beak>, das Nebenprojekt von Portishead-Musiker Geoff Barrow, und die Sängerin Annika Henderson. Nach drei Schweizer Auftritten – an der Bad Bonn Kilbi, am Paléo Festival und am Saint Ghetto – wurde es wieder ruhig um die Gruppe. Mittlerweile weiss man, dass fleissig an einem zweiten Album gearbeitet wird. In der Zwischenzeit tritt Anika regelmässig als DJ auf. Dies wird sie am Festival-Freitag zum ersten Mal auch in Bern tun. Spektakulärer aber wird ihr Auftritt am letzten Tag von Saint Ghetto werden. Erst zum dritten Mal überhaupt wird sie ihr Solo-Liveprogramm zum Besten geben. Eine Exklusivität höchsten Grades also, welche das diesjährige Saint Ghetto-Festival beschliessen wird.
DJ Till/Tape
https://soundcloud.com/tilltape/tilltape-bad-bonn-w-kode9-250414