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Während einer 6-stündigen Performance widmen sich REA und Yannick Mosimann der Dehnung von Zeit und Raum anhand Beobachtungen unterschiedlicher Bäume. Der Baum, das Mammut der floralen Zeitrechnung, scheint eine knorrige, stolze und ortsgebundene Existenz zu sein, gleichwohl in tieffrequenter, fliessender Bewegung. Atmung ist hier Sinnbild für Zeit und Rhythmus, Träger tonaler Frequenzen unserer Stimmbänder.

So ist die Stimme die einzige Klangquelle mit der sich REA während sechs Stunden mit der Baumzeit zu verbinden versucht, in osmotischem Austausch mit Mosimanns geduldigem Auge und beobachtender Linse – sechs Stunden unterteilt in je dreissig Minuten pro Baumbild, zwölf Bäume für zwölf Monate in einem Jahreszyklus.

«Heute Morgen war ich Licht. Der Nussbaum strich mir über die Brust, wisperte. Ein Dialog entstand, mein Licht und seins und die Strahlen der Morgensonne, alles wurde eins, tief und leicht, ein verwobenes Netz aus organischem Atem und Frequenz. Die Baumzeit scheint eine Zeit in Dehnung zu sein, verglichen mit unserem Rhythmus in dickflüssiger und bescheidener Bewegung. Ihr Rhythmus in Watte gebettet, tiefe Frequenzen, ein in sich ruhender Zustand. Die Baumatmung pulsiert in ihrem photosynthetischen Kreislauf scheinbar in Osmose nach aussen, zusammen mit hochfrequenten Organismen im Austausch. Ich lege meinen Kopf in ihre Äste, blicke durch die hellgrüne Schaumkrone in die weite See und verlangsame meinen Wellengang. Unsere Lichter verweben sich, ich werde Baum.»


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