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Wie würden Sie die Geschichte von allem erzählen? Was würden Sie erwähnen, was fiele raus? Die erste Mondlandung oder der Untergang der Titanic? Dolly oder das erste In-vitro-Baby? Ist die Erfindung der Keilschrift wichtiger als die Anti-Baby-Pille? Wie erzählen Sie von den ersten Lebewesen in den Ozeanen? Wie beschreibt man die Entstehung unserer Galaxie?

Diese Fragen hat sich die Belgische Gruppe Ontroerend Goed gestellt. Und als wär das noch nicht genug, erzählen sie ihre Geschichte von allem auch noch rückwärts. «Ich wollte, dass die Aufführung im Jetzt beginnt und rückwärts in der Zeit läuft. So erscheint die Menschheit nicht als Endpunkt», sagt der Regisseur Alexandre Devriendt. Das Stück geht von der egozentrischen Sicht auf die Geschichte aus, wenn unsere eigenen Erinnerungen und die Geschichten von unseren Eltern und Vorfahren uns den Link zur Vergangenheit bieten, zur eurozentrischen Sicht, wenn die Geschichtsschreibung unserer Kultur dominiert. Die anthropozentrische Sicht weicht der geozentrischen, wenn beim theatralen Runterscrollen der Timeline der erste Mensch, dann das erste Leben verschwindet.

In kleinen Szenen, Tableaus, Statements und Monologen rasen die Performer und Performerinnen in 100 Minuten durch 14 Milliarden Jahre. Hollywood-Highlights, bankrotte Länder, die wichtigsten Reden der Weltpolitik, Kriege, die Tode von Prominenten, Youtube-Phänomene und Meilensteine der Pop-Geschichte werden vorerst gänzlich ungewichtet aneinandergereiht. Nur ein paar wenige Momente entpuppen sich als monumentale Breaks und stoppen die galoppierende Zeit.

«Though the play explores our collective history, it is far from a mere history lesson. (…) It is a humbling portrait of how modern humans came to be, and a playful exposition of the reality of our insignificance.» (The New Scientist)

Über Ontroerend Goed
Die belgische Theaterperformance-Gruppe Ontroerend Goed begeisterte das AUA-Publikum bereits 2011 mit «A Game Of You» und 2013 mit «All That Is Wrong», zwei Produktionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. 2012 erhielt die Gruppe von der Sydney Theatre Company eine Carte blanche: «A History of Everything» entstand als Zusammenarbeit von flämischen und australischen PerformerInnen.

Shuttle-Bus ins Festivalzentrum: 22:00 und 23:00 Uhr

Cast & Credits
Mit: Kristof Coenen, Karolien De Bleser , Charlotte De Bruyne, Zachery Hatch, Tahki Saul, Joeri Smet, Nathalie Verbeke | Regie: Alexander Devriendt | Text: Alexander Devriendt, Joeri Smet in Zusammenarbeit mit dem Ensemble | Bühne: Sophie De Somere | Licht, Technik: Lilith Tremmery
Koproduktion: Stadsschouwburg Amsterdam, Drum Theatre Plymouth, Art Happens, Richard Jordan Productions Ltd.
Sprache: Englisch
Spieldauer: 1h 40min

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