Die Dampfzentrale zeigt als Grossleinwand-Weltpremiere den Film «Our Ears Are in Excellent Condition» den der Berner Filmemacher Yannick Mosimann 2017 gedreht hat.
Es gibt in der Geschichte der Konzertfilme nur wenige Beispiele, die einen anderen Zweck verfolgten als einfach den Auftritt einer Band in die Wohnstube zu transportieren. Berühmte Beispiele sind «Live at Pompeii» von Pink Floyd, «Stop Making Sense» von Talking Heads oder «Home of the Brave» von Laurie Anderson. Bei aller Bescheidenheit ist auch «Our Ears» so ein Film. Yannick Mosimann hatte damals angekündigt, zwei Wohnzimmer-Livekonzerte des hochkarätigen Trios Merz, Shahzad Ismaily und Julian Sartorius zu filmen, das anwesende Berner Publikum musste seine Zustimmung geben, dass es womöglich im Schlussschnitt des Films erkennbar sein könnte. Was Mosimann aber bewusst verschwieg war, dass es bei diesem Filmprojekt weniger darum ging die Band in einer Livesituation zu erfassen, sondern vielmehr gerade das Publikum zu filmen, und zwar intim, direkt und close up.
Der grandios geschnittene, stimmungsvolle Film lag nun drei Jahre in der Schublade. Was gibt es für einen besseren Zeitpunkt als ihn jetzt auf Grossleinwand zu projizieren. Teil eines Konzertpublikums zu sein war uns allen ein Vierteljahr lang verwehrt. Und auch jetzt würde man sich noch nicht Schulter an Schulter in einen kleinen Konzertraum drängen, um unbeschwert den dargebotenen Klängen zu lauschen. So gesehen zeigt «Our Ears» den Normalfall in einer ungewöhnlichen Zeit in der man den Normalfall gerade nicht leben kann. Aber der Film geht noch einen Schritt weiter und legt den Fokus auf das Gegenteil des gemeinsamen Erlebens, zeigt die Isolation und Introversion des Individuums in einer Publikumsmasse. Die Abgeschiedenheit des Films-im-eigenen-Kopf unabhängig von der unmittelbaren Umgebung.
Dieser Anlass ist zugleich die letzte Veranstaltung mit/von Conrad Lambert alias Merz in seiner Rolle als Associated Artist der Dampfzentrale Bern.
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