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«3/2/1/SILENCE»Drei, zwei, eins. Ein lauter Schrei aus stummen Leibern. Ein Crescendo – rückwärts. Der Tanz als zerbrechliche Struktur entwickelt sich während einer Stunde zu einem zerfallenden Ende hin, lässt einen Neubeginn aber zu. Man arbeitet sich von ganz oben durch die Zeiten. Eine exponentielle Abnahme der emotionalen Substanz führt zum endgültigen Verausgaben der körperlichen Ressourcen: Zerfall. Neubeginn. Drei Menschen. Frau. Mann. Mann. «3/2/1/SILENCE». Stunde Null. Und alles ist Vergangenheit. Und wird nicht nochmals gleich vollzogen.In «3/2/1/SILENCE» ist Leemann nicht nur als Choreograf, sondern auch als Tänzer eingebunden. Leemann sucht mit zwei weiteren Tanzenden in Bezug auf die Bewegung nach vielerlei Dimensionen – extreme körperliche und seelische Zustände. Die Performer unternehmen bewegende Reisen, die in die unterschiedlichsten Gefühlsgefilde führen. Die Sequenzen des Stückes sind einzelne Dramen. Die Tanzenden fallen fliegend in entgegen gesetzten Richtungen auseinander, um sich in greller Geschwindigkeit wieder zu treffen. Angezogen und verbunden durch eine präzise Energie der Körperlichkeit. Sichtbar gemacht fürs Auge, fühlbar mit jeder Pore.«Das grosse Rote»Lisa Jenny arbeitet mit persönlichen Geschichten und Träumen, die sie mit eigenwilligen Bewegungen, skurrilen Körperbildern und einer geräuschhaften Stimme umsetzt und performt. Das Ganze lässt dem Zuschauer viel Raum zur eigenen Interpretation. Wie ein Traum, der in sich eine Stimmigkeit aufweist und unterschiedlich wahrgenommen werden kann.Kein roter Faden führt durch die Performance, sondern eine schlaksige Frau mit einem grossen roten Rock. Lisa Jenny umkreist die Frage nach dem grossen roten Leben. Wie prägend ist die Blutsverwandtschaft, die in uns wohnt wie das Gelbe im Ei? Wie fest lassen wir uns von diesen Prägungen und all den Konventionen formen? Und wie gross ist die Angst vor dem gefährlichen lustvollen Leben mit all seinen Verletzungen?

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