«Ich wollte dem Körper erlauben, alles zu sagen, was er möchte oder kann», so Louise Lecavalier über den Ausgangspunkt ihrer Arbeit «So blue». Auf nackter Bühne und begleitet durch die Elektro-Beats von Mercan Dede (Komponist der Filmmusik für Fatih Akin) stellt Louise Lecavalier erst als Solistin und später im Duett mit dem Tänzer Frédéric Tavernini den tanzenden Körper in den Mittelpunkt.
In diesem Stück, sagt Louise Lecavalier, «ist alles miteingeschlossen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Leichtigkeit, Intensität, Leere und Fülle, Schatten und Licht, Traum und Wirklichkeit.» Es ist ein Kampf gegen die Schwerkraft, meint die über 50-jährige Kanadierin. «So blue» ist eine Power-Performance, ein abstrakt-melancholisches Stück. Als androgynes Wesen mit Bowie-Mähne und Trainingsklamotten steht Lecavalier auf der Bühne.
«So Blue» wurde bereits während einer Preview in Salzburg von Presse und Publikum gefeiert. Seit Lecavalier solo unterwegs ist, sammelt sie internationale Preise: Sie erhielt den Fou Glorieux, den 29. Grand Prix du Conseil des arts de Montréal, zudem wurde sie mit dem Governor General’s Performing Arts Awards (GGPAA) für ihr künstlerisches Lebenswerk ausgezeichnet.