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«Aha!… Doch, ja das läuft.»

 

Ein Leben im Vorbeigehen – ein Mann im Leerlauf. Da kann einer plötzlich nicht mehr stehenbleiben, seine Beine führen ein Eigenleben. Als ob ein Torso auf ein automatisches Untergestell geschraubt wäre, dreht er seine Runden, zieht Diagonalen mit abrupten Kehrtwendungen. Warum kann er die Richtung nicht mehr selbst bestimmen? Und wehe, er gerät auf die Witzekante! Dann jagt ein Running Gag erbarmungslos den nächsten. Spontane Ausbruchsversuche scheitern. Da kennt sich jemand selbst zu genau, als dass er auf seine Selbstüberrumpelungen noch hereinfällt. Wie ist er überhaupt auf diese grosse weite Bühne geraten? Warum weiss er nichts von seiner Rolle in diesem Stück? Und wann hat das eigentlich alles angefangen?

 

«…happy birthday happy… – Ich mein, da wär ja schon wieder ein ganzes Jahr vorbei, ohne dass man irgendwie am Leben…»

 

Ingrid Lausund hat mit diesem schizophrenen Leerläufer eine absurd-komische Theaterfigur geschaffen, die das einsam geschäftige Treiben unserer Zeit vollkommen verinnerlicht hat und erst am Ende ihrer körperlichen Kräfte zu einem überraschenden Break gelangt.

 

«Beim Versuch, die eigenen Zwangsstörungen zu sortieren, der hinter jeder Stehlampe lauernden Panik zu entfliehen (…), funkeln Wahn und Wahnsinn so fröhlich, dass das Zwerchfell schmerzt. Dabei verliert die Figur bei Bernd Moss nie an tragischer Fallhöhe, ergeben sich Momente stiller Verzweiflung, die umso schmerzlicher erscheinen, weil sich die Bekenntnisse einer zutiefst verletzten Seele wirkungsvoll zwischen die Pointen schmuggeln.» (Berliner Morgenpost)

 

Publikumsgespräch: Do, 10. Mai, anschliessend an die Vorstellung.

 

Mit: Bernd Moss. Regie: Ingrid Lausund. Raum, Kostüm, Licht: Beatrix von Pilgrim. Produktionsleitung: Hannah Pelny – BÜRO 313. Eine Übernahme vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

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