Im Frühling meldete sich einer der poetischsten und umstrittensten Schweizer Sprechgesangskünstler mit seinem fünften Album «Rebellion Alltag» zurück: Kutti MC. Mit dem neuen Album gelingt dem Berner Rapper und Sprechsänger, der als Dichter unter seinem bürgerlichen Namen Jürg Halter die Gunst des Feuilletons geniesst, ein reichhaltiges Werk. Kutti wird im Hip-Hop-Milieu kaum akzeptiert oder vielmehr missverstanden. Doch er verzweifelt nicht an seinem Anderssein. Zwischen den Welten bewegt er sich, doch das sei nicht selbst gewählt. Dies sei der determinierte Platz für einen Künstler, der sein eigenes Ding durchziehe. Meint Jürg Halter. Der Titel seines neuen Albums klingt aufmüpfig: «Rebellion Alltag». Doch über die Albumlänge wird reizvoll zwischen Niedergeschlagenheit und Grössenwahn geschlenkert. Kuttis Songs sind teilweise existenziell, wie etwa die ungemütliche Ballade «Unghüür», die er mit dem Basler Sänger Baschi aufnahm. Kutti MC feiert in der Dampfzentrale seinen Tournee-Abschluss und wird Überraschungsgäste auf die Bühne bitten.
Alltagszustände sind auch Thema bei Stahlberger. Der St. Galler Mundart-Liedermacher Manuel Stahlberger seziert in seinen Texten die Alltags-Obsessionen der Leute zwischen Boden- und Zürichsee, zwischen Couch und Coop-Kasse, Pausenplatz und Blasmusikfest. Subtil spiegelt er das Innenleben der Schweiz. Der melancholisch angehauchte Mundartpop der dritten Stahlberger-Platte «Die Gschicht isch besser» ist radikal einfach gespielt. Hier schrummen die Stromgitarren, brummen die Basslinien, dröhnen fröhliche 80er-Jahre Synthesizer und wabern spacige Soundflächen. In seiner vierköpfigen Begleitband wirken u.a. auch die beiden Soundtüftler Dominik Kesseli von A Crashed Blackbird Called Rosehip und Marcel Gschwend aka Bit-Tuner mit.