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Magma heisst die Band, welche 1969 vom französischen Schlagzeuger Christian Vander gegründet wurde und bis heute einzigartig geblieben ist. Prägnant ist zum einen ihr choraler Gesang, an dem zum Teil bis zu sechs Sängerinnen und Sänger beteiligt sind. Dies alleine schon unüblich in der Rockmusik, singen sie darüber hinaus in einer selbst erfunden Kunstsprache, dem Kobaïanisch. Ebenso ungewöhnlich sind die musikalischen Wurzeln ihrer ausufernden Kompositionen, sind neben der ihrer Zeitepoche entsprechenden Progressive Rock-Grundlage und Jazz (vor allem John Coltrane) doch auch unüberhörbare Einflüsse von Carl Orff prägender Teile des Soundbildes. Dieser «tyische Magma-Sound» wurde bis mitte der 70er-Jahre zelebriert, danach näherten sie sich dem Mainstream an und verloren an Kraft und Brisanz.Tatsuya Yoshida, 1961 in Japan geboren, ist ein grosser Fan von Magma, und sie hatten einen wichtigen Einfluss auf die wohl bekannteste seiner Bands, Ruins. Mit Koenji Hyakkei aber geht er seit mitte der 90er noch einen gewaltigen Schritt weiter und huldigt dem Magma-Sound ihrer besten Tage, führt ihre Musik gewissermassen an dem Punkt weiter, wo sie selber verwässerten, zollt ihnen Tribut, bis hin zur erfunden Sprache. Ist der musikalische Ansatz von Koenji Hyakkei noch so offensichtlich, sind ihre vier bisher erschienen Alben aber vollumfängliche Eigenkreationen, kompositorische Meisterwerke basierend auf dem Magma-System, ohne es jemals einfach zu kopieren. Das fünfköpfige Kollektiv ist nun endlich live in Europa zu bewundern und kommt für einen Auftritt in die Schweiz.

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