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Zeitgenössische Filmmusiken der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth (CH-Erstaufführung) und des Schweizer Komponisten und Videokünstlers Jannik Giger (Uraufführung).

Titelgebend ist Debussys visionäres Spätwerk, das den 1. Weltkrieg thematisiert und die Kriegsparteien Frankreich und Deutschland mit Fetzen eines Lutherchorals und der Marseillaise auch musikalisch aufeinandertreffen lässt. «En blanc et noir» steht auch für die zahlreichen Künstler, die 1914 in den Krieg zogen – Schönberg, Berg, Ravel um nur einige zu nennen – und sich unter dem Einfluss der Katastrophe im Zwiespalt zwischen radikalem Patriotismus und Universalität der Kunst befanden. Das Programm bringt die damaligen Gegner um dieses Thema kreisend zusammen: Über die Schützengräben werden künstlerische Verwandtschaften hörbar, das Streben nach einer neuen Tonsprache, der Aufbruch zur Moderne. «En blanc et noir» weist zudem auf die abstrakten Filme von Viking Eggeling und Hans Richter, Kriegsgegner und Dadaisten im Schweizer Exil. Die Meisterwerke des frühen Avantgarde-Films bewegen sich an der Schnittstelle von bildender Kunst, Film und Musik. Das bewegte Bild nimmt im Schaffen der zeitgenössischen Komponisten Olga Neuwirth und Jannik Giger eine zentrale Rolle ein, ihre Film- musiken gehen weit über das Prinzip des «Vertonens» hinaus.

Mit: Susanne Huber, André Thomet (Klav) sowie Jens Bracher (Tr), Stephen Menotti (Pos), José Navarro (E-Git), Martin Birnstiel (Vc), Victor Barceló, Miguel Ángel García (Slz)
Programm: FRANZ SCHREKER: Vorspiel zu «Die Gezeichneten» (1918); ALFREDO CASELLA: «Pagine di guerra» (1915); CLAUDE DEBUSSY: «En blanc et noir» (1915); OLGA NEUWIRTH: Filmmusik (2007) zu «Symphonie Diagonale» von Viking Eggeling (CH-Erstaufführung); ARNOLD SCHÖNBERG / ALBAN BERG: 1. Kammersymphonie (1915); MAURICE RAVEL: «Frontispice» (1918), «La Valse» (1921); JANNIK GIGER: Filmmusik (2014/UA) zu «Rhythmus 21» von Hans Richter

 

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