Wenn Jérome Bel, Rebell des zeitgenössischen Tanzes, und Pichet Klunchun, Meister des traditionellen Thaitanzes Khon, auf der Bühne zusammenkommen, stehen dort zwei Männer mit der gleichen Leidenschaft – dem Tanz. Zugleich treffen zwei Kulturen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können. Aus dieser antagonistischen Situation eröffnet sich in gut 90 Minuten Dialog – über zeitgenössische Kunst, Tradition und immer wieder Choreografie – ein weiter Horizont darüber, was Tanz ist. «Pichet Klunchun and myself» lief bereits 2006 an den Berner Tanztagen.
Jérôme Bel gilt als der Philosoph der zeitgenössischen Bühnenkunst. Seine Arbeiten unterlaufen auf schelmische Weise die Konventionen der Theater- und Tanzkunst und stellen deren Funktionsweisen aus, wofür er Lob wie Ablehnung erntet. Ob Künstler*innen, die auf der Bühne ihr Leben erzählen oder Stücke mit Menschen mit Behinderung, seine Arbeiten feuern immer wieder Diskussionen über Grenzen der Bühnenkunst an.