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Gudrun Gut ist eine Legende des West-Berliner Untergrunds, war Gründungsmitglied der Einstürzenden Neubauten, wurde aber Anfang der 80er vor allem als Sängerin der Gruppe Malaria («Kaltes klares Wasser») bekannt. In den 90ern betrieb sie das Duo Miasma und gründete das Projekt Ocean Club, zu dem auch eine wöchentliche Radioshow zusammen mit Thomas Fehlmann (Palais Schaumburg, The Orb) gehörte. Seit 1997 unterhält sie erfolgreich das Label «Monika» (Alben von Barbara Morgenstern, Cobra Killer …), zehn Jahre später erschien auch endlich ihr Solo-Debüt, «I put a record on». Antye Greie, ein Dutzend Jahre jünger als Gudrun Gut, startete ihre Karriere Ende der 90er in Ost-Berlin als Sängerin des Elektronik Pop-Duos Laub. Als AGF veröffentlichte sie eine Reihe von experimentellen Soloalben, die ihren Ruf als massgebende Produzentin aktueller Elektronik festigte. Nebenbei ist sie Teil des Kollektivs The Lappetites, zu dem auch Eliane Radigue gehört, die am 1. Juli an der Langen Nacht der elektronischen Musik auftreten wird. Und sie hat zwei Alben mit ihrem Partner Sasu Ripatti (alias Vladislav Delay und Luomo), mit dem sie in Finnland lebt, veröffentlicht. Diese beiden Stilikonen haben nun ein gemeinsames Projekt mit dem kämpferischen Namen Greie Gut Fraktion ins Leben gerufen. Die Einflüsse beider Musikerinnen und Produzentinnen finden hier zusammen, das im letzten Jahr erschienene Album «Baustelle» ist für Gudrun Gut-Verhältnisse auffallend experimentell und für Antye Greie-Verhältnisse überraschend gradlinig und beatlastig ausgefallen. Greie Gut bieten interessante elektronische Soundkonstrukte, die von Greies Stimme getragen werden. Unter anderem covern sie den Prä-NDW-Klassiker «Wir bauen eine neue Stadt» von Palais Schaumburg.

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