Doppelabend mit Gregory Stauffer
Jedem Stillstand wohnt ein Vor- und Nachher inne. Dieses dynamische Potenzial von barocken Stillleben fokussiert Lea Moro in ihrer neuen Choreografie mit rührendem Humor. Darin formen drei halb nackte Körper mit skurrilen Objekten zu Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie glamouröse Höhepunkte zwischen zeitlich extrem gedehntem Aufrichten und Abstürzen. Und der Titel ist Programm: Geschaffene Bilder und Assoziationen werden sogleich wieder gebrochen. Goldene Plastikpalmen werden aufgeblasen und knicken just ein, wenn die TänzerInnen zur grossen religiösen Geste ausholen. Es entsteht eine Bewegung aus beständigem Vergehen und Neuformen, unbeirrbarem Wandeln, Aufblühen, Niedersinken und Auferstehen. Minimale Veränderung wird zum grossen Fortgang. Der Weg von Grün zu Blau über Petrol und Türkis avanciert in «(b)reaching stillness» zu einem tiefgreifenden Lebensabschnitt, der auch den Spass am Auferstehen und Innehalten zelebriert.
Die Schweizer Choreografin und Tänzerin Lea Moro zählt zu den HoffnungsträgerInnen des Jahres 2015. Mit ihrer Solo Performance «Le Sacre du Printemps, a ballet for a single body» war sie bereits letztes Jahr am Forever Young Festival in der Dampfzentrale präsent. 2015/16 ist sie Residenzchoreografin bei K3 Zentrum für Choreografie/Tanzplan Hamburg und erhielt das Elsa-Neumann Stipendium des Landes Berlin, 2014 das DanceWEB Stipendium und seit 2014 wird sie durch das PAP-Mentoring Programm Berlin unterstützt. «(b)reaching stillness» feierte im Juni 2015 in den Sophiensaelen Berlin Premiere und wird 2016 auf der Tanzplattform Deutschland zu sehen sein.