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19:30 Doors / Joan Seiler (DJ-Set)
20:00 Anika
21:15 Stine Janvin & Ula Sickle
22:30 aya (feat. Sweatmother)
23:45 Pan Daijing
00:45 Bonaventure / Noria Lilt (DJ-Sets, bis ca. 04:30)

Extending, expanding, experiencing and experimenting within pop. Das neue transdisziplinäre Festival der Dampfzentrale Bern vereint an zwei Abenden mehrere Projekte, die Einteilungen in Sparten und Genres überwinden. EXPOP zeigt Künstler*innen, deren Schaffen zwischen Radikalität und Pop oszilliert und mit unkonventionellen Formen des Ausdrucks unbetretene Räume erschafft. EXPOP weitet die Sphären dessen, was als Pop gilt, aus.

Anika

We all have Rights. Feeling marginalised is shit.

Mit einer Mischung aus Post Punk, Dub und Electronica geriet das Debutalbum von Anika zu einer der musikalischen Überraschungen des Jahres 2010. Ihre Backingband war zu der Zeit noch die Gruppe Beak> um den Portishead-Gründer Geoff Barrow. Später gründete Annika Henderson zusammen mit mexikanischen Musikern die Band Exploded View und entfernte sich damit einen Schritt weit weg von der eigenwilligen und unvergleichlichen Mischung aus unterkühltem Gesang und motorischem Groove. 2021, etwas mehr als 10 Jahre nach ihrem Debut, erschien das zweite Album «Change». Ein bisschen lichtdurchfluteter und gradliniger ist es geworden, aber der typische Anika-Sound ist zurück! Für die Live-Umsetzung hat sie sich letztes Jahr eine neue Band zusammengestellt. Dabei sind Zooey Agro (Tommy Lobo, 13 Year Cicada), Eilis Frawley und Sally Whitton.

Pan Daijing

Seeking a means of connection beyond the human condition

Die Künstlerin und Komponistin Pan Daijing erforscht in ihrer Praxis verschiedene Formen des Geschichtenerzählens durch Klang, Bewegung, architektonische Umgebung wie auch bewegte Bilder. Dabei nutzt sie das Potenzial der Musik, um die Grenzen der Sprache zu überschreiten. Geprägt von einer beachtlichen klanglichen, physischen und psychologischen Tiefe entziehen sich ihre Kompositionen wie auch Performances der menschlichen Kondition. Elemente aus der Oper wie auch Psychoakustik erweitern dabei das Hörerlebnis und hinterfragen so stets auch das Verständnis von Musik als Kunstform. Am EXPOP verbindet die Künstlerin Kompositionen aus ihren aktuellen Releases mit improvisierten Sequenzen.

Daijing hat ihre Arbeiten bereits innerhalb vieler internationalen Institutionen, Veranstaltungsorten und Festivals ausgestellt und aufgeführt, darunter Martin Gropius Bau, Berlin (2020); Tate Modern, London (2019); Biennale of Moving Image, Genf (2018); Barbican Centre, London (2018); Elbphilharmonie Hamburg (2018); Haus der Kulturen der Welt, Berlin(2017); Palais de Tokyo, Paris (2017) und Volksbühne, Berlin (2016).

aya (feat. Sweatmother)

Pushing the hyperpersonal into unknown sound forms

Die wie auch Iceboy Violet aus Manchester stammende Produzentin aya – früher bekannt als LOFT – verbindet auf ihrem Album Poesie, ihre Stimme und ihr Produktionsgeschick in skurrile, schöne, elektronische Stücke. Indem sie die knurrend tiefen Frequenzen von Dubstep, Grime und Drill mit verfremdetem Sounddesign und hyperpersönlichen Texten zusammenbringt, verwandelt aya Clubmusik in eine alptraumhafte Welt der Kunst und Kritik. Die Songs auf «im hole», ihrem Debut, das 2021 erschien und breit gelobt wurde, entfalten sich dabei in einer höchst ungewöhnlichen, eigenartigen Dramaturgie, wo die Grenzen zwischen Performance und Song immer wieder verwischt werden. Die lyrische Sprache von aya entfaltet sich über unerwartete Turns, die Vocals klingen oftmals wie eine ASMR Meditation, im Hintergrund bewegen sich die multidimensionalen Produktionen. Daraus ergibt sich eine ausgeklügelte, oftmals höchst skurrile und gleichzeitig wunderschöne Sound-Synthese.

Stine Janvin (NOR) & Ula Sickle (CAN/PL): Echoic Choir

Synesthetic experience / vocal embodiment

«Echoic Choir» – die neue Kollaboration der Musikerin Stine Janvin und der Choreografin Ula Sickle ruft das Ritual des in Musik getauchten, nächtlichen Zusammenkommens wieder wach.

«Echoic Choir» lädt ein zum Mitwirken – über das Hören, über die physische Präsenz. Eine Einladung zur Verkörperung anderer, neuer Formen eines kollektiven Rituals. Die akustische Kraft von Stine Janvins Stimme und ihre räumliche Resonanz bilden das Fundament der Performance. Die Künstler*innen sowie das Publikum teilen sich den Raum, in dem Sound, Choreografie und Licht zu einem synästhetischen Ganzen verschmelzen, um eine kollektive, sensorische Erfahrung zu kreieren.

Die in Stavanger geborene Musikerin und Performerin Stine Janvin arbeitet mit der umfangreichen Variabilität ihrer Stimme und zugleich an den Möglichkeiten, diese zu nutzen, um eine physische Erfahrung von Klang zu vermitteln. Ula Sickle ist Choreografin und Performerin mit Hintergrund in Contemporary Dance. Ihre Arbeit ist geprägt durch Interdisziplinarität, insbesondere von zeitgenössischer Musik und visuellen Künsten. Ula Sickle lebt und arbeitet in Belgien.

Bonaventure (DJ Set)

Soraya Lutangu Bonaventure, in Lausanne geboren, zurzeit in Kampala zuhause, arbeitet als DJ und Musikerin aber auch als Choreografin mit ihrer Compagnie Cie Eternal. Sie führt das möglicherweise aufgewühlte Publikum nach dem Auftritt von Pan Daijing musikalisch in die Nacht und auf den Dancefloor.

Noria Lilt (DJ Set)

Fiona Rody aka Noria Lilt ist Produzentin und DJ aus Fribourg. Sie bewegt seit mehreren Jahren mit ihren eklektischen und minutiös zusammengestellten DJ Sets die Szene. Breaks treffen dabei auf Bass, weirdo Beats und Spoken Word. Das Tempo ist hoch, der Soul dennoch stets fühlbar. Fiona Rody ist unter anderem auch Mitbegründerin des TRNSTN Radio in Fribourg, wo sie unermüdlich die Schweizer Electronica Szene fördert und zusammenführt.

Credits

Photo Credits: Sven Gutjahr (Anika), Benjamin Mallek (Pan Daijing), Suleika Müller (aya), Dorothy Dee (aya), Valeria Farina (Bonaventure), Kevin Christinat (Noria Lilt)

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