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Das deutsche Trio mit dem eigentümlichen Namen kreiert eine Musik die in der Mitte zweier eigentlich nicht zu vereinbarender musikalischer Pole liegt. Struktur, Instrumentarium und Arrangements könnten einer Jazz-Lounge entflüchtet sein, welche dem Klimpern der Eiswüfel in den Cocktailgläsern eine unaufdringliche Hintergrundmusik entgegensetzt. Das Tempo hingegen, dieses zähe Vorankriechen als würde eine unsichtbare Kraft dagegenhalten, aber auch die auf den Punkt gebrachten, dynamischen instrumentalen Landmarken, sind eindeutig dem Doom Metal abgeschaut. Die Band entstammt denn ursprünglich auch der Metal- und Hardcore-Szene, hat sich aber früh in eine Richtung weiterentwickelt, die am ehesten an Angelo Badalamentis geisterhafte Film-Scores erinnert. Die Langsamkeit ist der Kern ihres musikalischen Konzepts, und wer glaubt, radikale Musik sei grundsätzlich laut und schnell, dem sei ein Konzert von Bohren & Der Club Of Gore ans Herz gelegt. Durch Plattentitel wie «Geisterfaust» oder «Black Earth», mit passender düsterer Grafik, haben sie von Anfang an einen Gegenpol zu den ruhigen, mäandernden, fast wohligen Klängen ihrer Musik gesetzt. Und gerade die Sturheit ihrer Reduktion, der Verzicht auf jeglichen Ausbruch, macht sie zu einer der bewegendsten und radikalsten Bands überhaupt.

Volatile (2019, 9 Min.) – ein Film von Marie-Pierre Bonniol (FR) mit Musik von Stíne Janvin (NOR)

Marie-Pierre Bonniol ist eine Visual- und Videoartistin, Ausstellungskuratorin und Festivalveranstalterin. Vor über zehn Jahren gründete sie eine Booking Agentur mit der die Dampfzentrale Bern regelmässig zusammen arbeitet. Im Sommer 2019 weilte Marie-Pierre Bonniol für eine wöchige Residenz in der Dampfzentrale um an einem Film über Wasserkraft zu arbeiten, der 2020 fertig gestellt werden wird.
Marie–Pierre Bonniol über «Volatile»:
«Volatile» is a short experimental movie edited around the fake synthetic music, only done with her voice, of Stíne Janvin and her track «Glitch». The film is made with images collected over a year on the idea of volatile, a term which covers in French both the volatility in chemistry and everything which flies, blow or is related to the air. Building an abstract narrative which mixes natural and artificial elements as the music of Stine Janvin does, «Volatile» is also a contemporary portrait of cities landscapes in their tension between nature and urbanization, including in Bern where some images have been done during a residency at Dampfzentrale June 2019, around the bi-annual meeting of the Walter Benjamin Society. 
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