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Mit der Wiederholung ist das so eine Sache: Erzählt man eine Geschichte wieder und wieder, wird sie in der Regel jedes Mal besser. Trinkt man aber einen Sommer lang Aperol Spritz, schmeckt er einfach nie so gut wie der allererste. Als Tänzer und Choreograf kennt Mart Kangro die Wiederholung allzu gut. Wird ein Bewegungsablauf genügend oft wiederholt, wird er zur Choreografie. Das Paradox dabei ist, dass die Wiederholung das Original somit verändert, man aber dabei gleichzeitig bestrebt ist, es so ursprünglich wie möglich zu behalten. Dasselbe passiert mit unseren Erinnerungen. Wenn wir sie erzählen, um sie zu erhalten, verändern wir sie auch immer zugleich. Wie können wir uns da selbst noch trauen, geschweige denn dem kollektiven Gedächtnis oder gar der Geschichtsschreibung? Während einige noch ein nostalgisches «Früher war alles besser!» seufzen, ist Kangro längst darüber hinweg und weiss, es kommt bloss darauf an, was wir daraus machen. Schliesslich ist die Wiederholung die Mutter aller Weisheit.

Nach einer Karriere als Tänzer an der Estonian National Opera, verabschiedete sich Mart Kangrovom Ballett und arbeitet seither als freischaffender Performer und Choreograf. Die Verschmelzung von Text und Tanz und das Ausstellen der theatralen Konstellation von Zuschauenden und Performenden wurden dabei zu einem Markenzeichen seiner eigenen Arbeiten. Im letzten Jahr war er mit der Produktion «Workshop» bei auawirleben zu Gast.

Credits

Credits
Konzept & Performance Mart Kangro DramaturgieMart Kangro, Eero Epner Technische Leitung Kalle Tikas Bühne, Ton & Licht Kalle Tikas, Mart Kangro, Anu Vahtra Beratung Raum Anu Vahtra Produktionsleitung Kaie Küünal

Koproduktion Kanuti Gildi Saal, Moving in November

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