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In seinem Buch «On Bullshit» untersucht der Philosoph Harry Frankfurt eine Art des Sprechens, die keinen Wahrheitsgehalt für sich beansprucht und die somit nicht widerlegt werden kann. In diesem «Bullshit» sieht er eine grössere Gefahr für Fakten und Realitäten als in tatsächlichen Lügen. «Short of Lying» setzt bei diesem Konzept an und ist eine narrative Performance über Täuschungen, ein Vortrag über das Geschichtenerzählen; über den tiefsitzenden Wunsch der meisten Menschen, ihrem Leben und Erleben Sinn und Logik zuzuschreiben. In der widersprüchlichen Welt des Online-Publizierens, in der narratives Denken missbraucht wird, um einer neoliberalen Logik zu dienen, enttarnt Luanda Casella die Macht von Geschichten. Sie untersucht die Kunst des Argumentierens, legt verschiedene Mechanismen der Manipulation offen und verwickelt das Publikum spielerisch in ein Netz aus Täuschungen und gefährlichem Halbwissen.

Die brasilianische Performerin Luanda Casella lebt und arbeitet in Belgien. Sie machte ihren Abschluss an der KASK School of Arts, wo sie die Rolle von Literatur bei der Entwicklung des kritischen Denkens und beim Entdecken von Unsinn in den Medien erforschte. In ihren Stücken setzt sich Casella regelmässig damit auseinander, wie Geschichten und Narrative die Identitäten von Menschen prägen. «Short of Lying» wäre bereits zu aua 2020 eingeladen gewesen und musste abgesagt werden. Stattdessen präsentierte Casella eine szenische Lesung des Stückes auf Zoom. Nun kommt sie nicht nur mit dieser Produktion nach Bern, sondern auch mit ihrer neusten mit dem Titel «KillJoy Quiz».

Einfach gesagt

Das Stück ist wie ein Vortrag über das Geschichtenerzählen. Luanda Casella zeigt vor, wie wir Dinge erfinden, damit eine Geschichte besser klingt. Wie weit kann man da gehen? Wann wird etwas zur Lüge?

 


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Credits

Konzept, Text, Performance Luanda Casella Dramaturgie Sébastien Hendrickx Coaching Tom Dupont Szenografie Felix Fasolt Kostüme, Szenografie-Assistenz Joy Vervaeke Soundtrack Pablo Casella Licht Katrijn Roles

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