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Dass wir auch ohne Worte kommunizieren können, ist allen klar: ein Handzeichen zur Begrüssung, der Zeigefinger an den Lippen für Ruhe, ein Nicken als Zustimmung… Aber was, wenn das der Normalfall ist? Jeden Gest ist ein Stück über Gebärdensprache. Auf der Bühne stehen vier (gehörlose) Performer*innen mit unterschiedlichen Haltungen und Kommunikationspräferenzen. Sie erzählen, wie es ist, in zwei Sprachwelten zu leben, wieso einMCochlea-Implantat nicht für alle ein Wundermittel ist, wo die Tücken der Übersetzung liegen und warum die Gehörlosigkeit nicht als Defizit zu verstehen ist. Dabei wird uns das identitätsstiftende Moment der Sprache vor Augen geführt. Die Performance nimmt das Publikum mit auf eine Reise in eine faszinierende, fremde Sprachwelt. Eine Welt, in der Kommunikation ein Ereignis aus Gestik, Mimik, Rhythmus und Bewegung ist, das gesehen werden muss, um verstanden zu werden.

Das Nowy Teatr in Warschau strebt nach einem Dialog mit der Bevölkerung der Stadt, der über die Theateraufführungen hinausgeht. Sie setzen dabei, wie bei Jeden Gest, auf die Etablierung einer gemeinsamen Wissensbasis oder aber auf Provokation, die die Routine des Alltags durchbrechen soll. Jeden Gest gewann 2017 den Jurypreis am europäischen Nachwuchsfestival für Regie Fast Forward und den ZKB Förderpreis am Zürcher Theater Spektakel.

Credits

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Mit: Marta Abramczyk, Jolanta Sadłowska, Paweł Sosiński, Adam Stoyanov, Joanna Ciesielska. Regie: Wojtek Ziemilski, Wojciech Pustoła. Bühne: Wojciech Pustoła. Licht: Artur Sienicki. Musik: Aleksander Żurowski. Kostüme: Krystian Jarnuszkiewicz.

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