Eine Statue verkörpert Stille und Regungslosigkeit, Tanz hingegen Ausdruck und Bewegung. Inspiriert von der Sage um Pygmalion, der einst die geliebte Statue zum Leben erweckte, lässt Marlene Monteiro Freitas in ihrem «Ball der versteinerten Figuren» genau diese Gegensätze aufeinanderprallen: Mit schrillen Grimassen, burlesken Verrenkungen und wundersamen Liedern provozieren darin sieben TänzerInnen die Frage nach der Unzulänglichkeit des Körpers auf surrealste Weise. Getrieben von Impulsen von innen und aussen ersehnen sie die Befreiung aus dem Gefängnis Körper. Elfenbein oder Fleisch? Mensch oder Marionette? Selten hat man die Begrenztheit des Körpers so humorvoll und zugleich voller Schrecken auf der Bühne erlebt.
Les InRocks
Die Kapverdierin Marlene Monteiro Freitas studierte an der The Performing Arts Research, den Training Studios (P.A.R.T.S.) in Brüssel sowie an der Escola Superior de Dança und der Fundação Calouste Gulbenkian in Lissabon. In ihrer Heimat hat sie die Kompanie Compass mitgegründet und mit dem Musiker Vasco Martins zusammengearbeitet, in Europa als Gründungsmitglied von P.OR.K u.a. mit Loïc Touzé, François Chaignaud und Cecilia Bengolea oder Boris Charmatz. Ihre Tanzsprache dreht sich um Offenheit, Unreinheit und Intensität, mit der sie dem Zuschauer zugleich die Beschränktheit des Körpers aufzeigt aber auch Sympathien für ihre Figuren entwickeln lässt. Eine sichere Ikone von Morgen.