Das deutsche Performance-Duo Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen hat in der Zusammenarbeit mit Künstlern aus der Côte d’Ivoire eine neue, triumphale Form des interkulturellen Dialogs gefunden. Logobi 05 ist eine Aufführung, die Spass macht.
Logobi ist in erster Linie ein Tanz aus Afrika, der täglich neu entsteht und Alltagswirklichkeiten abbildet. Die Theaterregisseurin Gintersdorfer und der bildende Künstler Klaßen haben sich Logobi zur Grundlage der Performance-Serie «Logobi 01-05» gemacht. Die Serie entstand mitunter aus dem Befremden des ivorischen Tänzers Gotta Depri gegenüber dem zeit- genössischen Tanz, der hierzulande den Markt bestimmt. In ihrer 70-minütigen Show konfrontieren Gintersdorfer/Klaßen europäische mit ivorischen Tänzern und Performern; in «Logobi 05» trifft Richard Siegal auf den Ivorer Franck Edmond Yao. Damit beginnt ein äusserst unterhaltsamer Tanzwettbewerb und –dialog. Gintersdorfer/Klassen, eine der momentan gefragtesten freien Gruppen, wollen mit ihrem Stück keine Kooperation mit Afrika, auch kein Kennenlernen und keine Kulturvermittlung realisieren. Sie streben etwas Drittes an, gewissermassen eine zeitgenössische Synthese zweier Kulturen. Was ihnen auch gelingt: «Logobi 05» ist ein starkes Pas de deux auf Augenhöhe, ohne Gleichheit zu fordern.
Monika Gintersdorfer (1967) ist in Lima/Peru geboren, studierte Germa- nistik und Theater-, Filmwissenschaften in Köln und Regie in Hamburg. 2000-2004 machte sie Inszenierungen am Hamburger Schauspielhaus, an den Münchner Kammerspielen und den Salzburger Festspielen. Seit 2005 arbeitet Gintersdorfer mit Knut Klaßen und einem deutsch-afrikanischen Darstellerteam zusammen und tourt erfolgreich durch Deutschland und Österreich.
Knut Klaßen (1967) ist bildender Künstler und lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der Kunsthochschule Hamburg und arbeitete seit 2005 mit Monika Gintersdorfer zusammen.