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1985 entstand in konzeptioneller Zusammenarbeit von Susanne Linke mit dem bildenden Künstler VA Wölfl das Solo «Schritte verfolgen» in vier Akten. Darin zeichnete Linke, die durch eine frühkindliche Erkrankung erst mit sechs Jahren hören und sprechen lernte und für die daher Bewegung und Gestik erste Ausdrucks- und Kommunikationsmittel waren, ihre Lebensgeschichte nach. Es geht um Entwicklung, um Widerstände und Kampf, aber auch um die Selbstfindung zu Haltung und Überzeugung. Geprägt durch die sehr unterschiedlichen ästhetischen Mittel der beiden Künstler entstand ein Stück, das mit herkömmlichen Grenzen des Solotanzes den rein subjektiven Selbstausdruck überschreitet. 22 Jahre später rekonstruiert Susanne Linke ihr erstes abendfüllendes Solo für und mit den Tänzerinnen Armelle H. van Eecloo, Mareike Franz und Elisabetta Rosso. Es entsteht eine Biografie der Körper, die vom Prozess des Alterns, dem befreienden Vorgang des Reifens und der Lust und Leidenschaft zu «Sein» – und zwar in jedem Stadium des Lebens – erzählt. «Bei der Premiere von «Schritte verfolgen (2007)» wurde schnell deutlich, dass aus Linkes Tanz-Autobiografie eine uneitle Hommage an sich selbst geworden ist. Auch nach 22 Jahren sind Susanne Linkes Schritte zurück in die Kindheit, Jugend und Reife bewegend. Das Mädchen, durch eine Erkrankung sprach- und hörbehindert, rennt unermüdlich gegen einen langen Tisch an und wirft die langen Haare zurück. Das Leid des Kindes (getanzt von Armelle H. van Eecloo) gipfelt in einem langen, stummen Schrei, doch die Schönheit und Präzision des Tanzes überhöht den erschreckenden Einblick in die Kinderseele. In der Jugend träumt das Mädchen den Traum des hässlichen Entleins vom schönen Schwan. Mareike Franz gibt diesen Part mit anrührender Jugend. Wenn die Linke sich schliesslich im vierten Akt im selbstbewussten Hosenanzug selbst tanzt, ist es mucksmäuschenstill im Saal. Ihre Präsenz, die unaufgeregten Schritte, die kleinen, gedrehten Sprünge im typischen Duktus sind noch voller elastischer Spannung und Leichtigkeit.» (Westdeutsche Zeitung)«Susanne Linke ist eine Meisterin über Raum und Zeit. Mit wenigen eleganten Schritten, mit knappen, aber vollendet schönen Gesten ihrer Arme weiss sie die Bühne zu beherrschen: Dies ist ihr Ort.» (Wiebke Hüster)Publikumsgespräch: am Donnerstag 16. Oktober im Anschluss an die Vorstellung, moderiert von Kiri Haardt, Dozentin TanzTheater HKB. Werkeinführung zu «Schritte verfolgen (2007)» für SeniorInnen, moderiert von Kiri Haardt, Dozentin TanzTheater HKB: 16. Oktober 2008, 18:30 Uhr im Foyer der Dampfzentrale (kostenlos, Anmeldung erwünscht unter vermittlung@dampfzentrale.ch oder Telefon 031 310 05 40).

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