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Ein festlicher Höhepunkt von TANZ IN. BERN ist die Gala zur Verleihung des Schweizer Tanz- und Choreografiepreises 2008. Dieses Jahr geht der Preis an Guilherme Botelho / ALIAS Compagnie für sein künstlerisches Gesamtwerk. Die Verleihung dieses Preises ist mit einer Aufführung der ALIAS Compagnie verbunden. Der Schweizer Tanz- und Choreografiepreis wird seit 2002 jährlich von ProTanz an verdiente KünstlerInnen oder herausragende Produktionen aus der freien Szene des Schweizer Tanzschaffens vergeben. Frühere Preisträger waren Compagnie Drift, Foofwa d’Imobilité, Thomas Hauert, Noëmi Lapzeson, Fumi Matsuda, Philippe Saire. Anna Huber und Jean-Marc Heim wurden 2002, resp. 2004 mit dem nur in diesen Jahren verliehenen Kritikerpreis ausgezeichnet. Tanz als Kunstform ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, ihm zu mehr gesellschaftlichem Ansehen und grösserer kulturpolitischer Bedeutung zu verhelfen, war von Beginn an das Bestreben von ProTanz. Die jährliche Verleihung des mit 30’000 Franken dotierten Schweizer Tanz- und Choreografiepreises stellt hierzu einen wichtigen Beitrag dar. Das Preisgeld verhilft der Auszeichnung nicht nur zu mehr Ansehen im öffentlichen Bewusstsein, sondern stellt auch einen Beitrag zur Verwirklichung künstlerischer Vorhaben dar. Von Wolfgang Johannes Brunner ins Leben gerufen, wird der Preis durch das persönliche Engagement für den Tanz der Stifterin Annette Ringier ermöglicht. Die PreisträgerInnen werden von einer Fachjury ermittelt. Ein Patronatskomitee von rund 50 Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Wirtschaft unterstützt das Projekt. Seit 2005 findet die Gala von ProTanz in der Dampfzentrale in Bern statt. Das Ehrenpatronat 2008 hat der Schweizer Filmemacher Fredi M. Murer inne.Ermöglicht durch die Stiftung Corymbo.Nehmen wir eine leere oder fast leere Bühne. Fünf identifizierbare oder fast identifizierbare Personen. Eine alltägliche Geschichte, von der mit Sicherheit keine Überraschungen zu erwarten sind. Schlimmer noch: eine Geschichte oder ein Tag ohne jeden Belang. Wie man etwas erlebt, wenn man einen Tag lang nichts erlebt hat. Der Nebel eines wohlgeordneten Tages. Ein Tag zuhause, bei der Arbeit, auf der Strasse, beim Arzt, ein Tag der Begegnung, der Warterei, der Langeweile … Ein Tag. Und eine omnipräsente Tonspur. Eine Tonspur voller Geräusche und Musikstücke. Mehr als ein Hintergrund, mehr als eine Klanghülle, eine Kulisse, eine Szenografie. Ein Kulissenvorschlag. Säulen, auf die wir uns abstützen können, aber auch Türen, um zu verschwinden, sich zu verlieren, sich einzuschliessen, sich zu verstecken. Eine Viertelstunde, um die Geschichte eines Tages ohne Geschichte zu erzählen. Fassen wir Zeit und Raum enger. Wagen wir es, unsere Anhaltspunkte zu vergessen. Vom einen zum anderen zu springen, reibungslos und selbstverständlich. Ein Tag ohne Rhythmus. Dann schauen wir woanders hin. Oder vielmehr auf andere Art. Die gleiche, kurze Geschichte, aber anders beleuchtet, um die Umrisse zu überragen; Zoom-Einstellungen, um der Haut so nah wie möglich zu kommen, ein Röntgenbild, um den Knochenbau zu entdecken, kleine Einschnitte, um das Fleisch und die Eingeweide der Darsteller hervorzuholen. Die Neugier anstacheln, die Lust auf Erklärungen entfachen, das Bedürfnis befriedigen, zu verstehen, nach dem Sinn suchen, Löcher stopfen. Puzzleteile, die man gerne richtig hinlegen würde, um sicher zu sein, dass sie zur selben Fotografie gehören. Bilder, die man hätte sehen müssen, Szenen, die man hätte sehen können. Oder die man gerne gesehen hätte. Ein anderer Blickwinkel, ein zusätzliches Bild, ein weiteres Detail. Und alles klärt sich auf. Das heisst aber vergessen, dass zu viel Licht blind macht, während ein einziger Sonnenstrahl feine, schwebende Partikel entdecken lässt. Das heisst auch vergessen, dass es nichts bringt, ein Möbel zu beleuchten, um den Staub dahinter zu sehen.

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