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21:00 Rhys Chatham’s Bern Project

22:00 Tuxedomoon

23:30 Esplendor Geometrico

00:30 DJ Von Wurstfinger

(Ablauf t.b.c.)

 

 

TUXEDOMOON

 

Tuxedomoon spielen, 35 Jahre nach ihrer Gründung in San Franciso, in der Urbesetzung Steven Brown, Blaine Reininger, Peter Principle. Und auch der vierte im Bunde, Luc Van Lieshout, ist bereits seit Mitte der 1980er Teil der Band. Tuxedomoon enstammt der damaligen Post Punk- und New Wave-Szenerie und hatte gleich zu Anfang ihrer Karriere 1978 mit «No Tears (For The Creatures Of The Night)» einen Hit, der heute als Klassiker gilt und noch immer zum guten Ton jedes Wave-DJs gehört. Obwohl – in der düsteren Ecke waren sie gar nicht wirklich zuhause, wurden genauso im aufkeimenden New Yorker No Wave verordnet, und für ihre ersten beiden Alben schliesslich von den Avantgarde-Ikonen The Residents für deren Label Ralph Records gesignt. 1985 schrieben sie mit «In A Manner Of Speaking» einen weiteren Song der die Jahre überdauern sollte – dieser wurde ironischerweise aber vor allem in der Coverversion von Depeche Mode’s Martin L. Gore bekannt. Ende der 1990er gab es Verschleisserscheinungen in der Band, und einige Jahr lang erschien auch kein neuer Tonträger, bis zwei sehr unterschiedliche Vorfälle ihnen einen neuen Energieschub verliehen: Am Filmfestival in Cannes wurde im Jahr 2000 der Film «Downtown 81» zum ersten Mal gezeigt, eine Dokumentation über die New Yorker No Wave-Szene, in der neben Blondie, Arto Lindsay und Jean-Michel Basquiat auch Tuxedomoon auftraten, und so einem jüngeren Publikum präsentiert wurden. Das zweite war die Euphorie eines deutschen Fans, dem bekannten Technoproduzenten DJ Hell, der sie überreden konnte eine Remix-CD alter Tuxedomoon-Hits in Angriff zu nehmen und diese später auf einer Tour vorzustellen. Seither schreiben sie wieder Songs, nehmen alle paar Jahre ein neues Album auf, und spielen nun seit Ewigkeiten mal wieder in der Schweiz. Das seit den Anfangstagen für die visuellen Elemente eingesetzte Bandmitglied Bruce Geduldig, wird selbstverständlich für die Live-Visuals verantwortlich sein.

 

RHYS CHATHAM’S BERN PROJECT

 

Der in Paris lebende New Yorker E-Gitarrist, E-Trompetist und Komponist Rhys Chatham, Minimal Music-Urgestein und Vertreter der schillernden New Yorker Kunst- und Punk-Szene der Spät-70er, hat 2009 zusammen mit zwei Berner Musikern eine Band gegündet. Geburtsstätte war die Dampfzentrale, denn ein halbe Jahr davor war er hier um mit lokalen Musikern seine 1977 entstandene Komposition «Guitar Trio» aufzuführen. Besonders angetan haben ihm dabei das Spiel von Julian Sartorius (Schlagzeug) und Mago Flueck (Bass), und so entstand Tags darauf die Idee, als Trio in Bern neue Stücke zu komponieren und quasi als Welturaufführung in der Dampfzentrale live darzubieten. Später enstand auch eine CD-Produktion unter dem Namen Rhys Chatham’s Bern Project. Jetzt spielen sie zum zweiten Mal live.

Chatham war in New York als Musiker und Veranstalter aktiv. Er begründete die Idee, die klassische Rock-Formation in der zeitgenössisch komponierten Musik einzusetzen. In seinen Gitarrenorchestern spielten über die Jahre immer wieder Musiker von Sonic Youth, Tortoise, Swans oder Godspeed You! Black Emperor mit, aber auch Glenn Branca, der die Idee des Gitarrenorchester adaptierte, geschickt vermarktete und also auch bekannter wurde als sein Mentor. Höhepunkt von Rhys Chathams Karriere war fraglos seine Aufführung «A Crimson Grail» für 200 Gitarristen vor dem Sacré Coeur in Paris sowie im Lincoln Center in New York. Und in finanzieller Hinsicht war es wohl die Anfrage einer grossen Automarke, die Musik von Rhys Chatham für einen Werbeclip benutzen wollte, in dem Eminem als Darsteller auftrat.

Julian Sartorius ist der wohl gefragteste Schlagzeuger aus Bern, eigentlich dem Jazz enstammend, eine Zeit lange als Drummer von Sophie Hunger aktiv, gerade im Duo mit Kutti MC unterwegs. Mago Flück ist Bassist bei der wohl wichtigsten Begräbniskapelle Europas, The Dead Brothers, sowie bei den Dub-Elektronikern Filewile.

 

 

 

ESPLENDOR GEOMETRICO

 

Esplendor Geometrico, 1980 gegründet, wurde zur einzigen spanischen Band im Olymp der Industrial Music-Szene. Im Gegensatz zu den meisten anderen Industrial Bands der ersten Stunde wie Throbbing Gristle, Cabaret Voltaire, SPK oder Whitehouse war die Musik von Esplendor Geometrico durchgehend auf Rhyhmuspatterns aufgebaut. Es kann eigentlich nur ihren harschen, noisigen, kantigen Sounds geschuldet sein, dass sie in den Listen der Technopioniere, welche den Weg ebneten für eine auf pure Rhythmen reduzierte elektronische Musik, ungenannt blieben. Die deutsche Musikzeitschrift Testcard schrieb vor ein paar Jahren: «Die Pionierleistung von Esplendor Geometrico, das wird beim Wiederhören deutlich, ist gerade im Hinblick auf die Techno-Entwicklung von Detroit atemberaubend und bislang zu selten gewürdigt oder überhaupt erwähnt worden. Vor allem der harte, futuristische Ansatz von Detroit-Musikern wie Underground Resistance und Richie Hawtin findet sich bei ihnen bereits in all seiner Ambivalenz, jedoch nie wirklich groovend, sondern auf der Stelle tretend, rotierend.» 1991 löste Saverio Evangelista das Gründungsmitglied Gabriel Riaza ab und bildet noch heute zusammen mit Gründer und Frontmann Arturo Lanz die Formation. Es zeugt von grossem Glück dass wir Esplendor Geometrico live präsentieren können, da Arturo Lanz in China lebt und nur kurzzeitig in Europa ist.

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